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Politik: Ein Ajatollah für Bagdad

Mohammed Bakir al Hakim will einen Gottesstaat wie in Iran

Ajatollah Mohammed Bakir al Hakim gehört zu den einflussreichsten und populärsten schiitischen Geistlichen des Irak. Er wurde 1939 in Nadschaf als Sohn eines GroßAjatollahs geboren, der zwischen 1955 und 1970 geistlicher Führer der gesamten schiitischen Welt war. Al Hakim wuchs in Nadschaf auf und studierte in diesem heiligen Ort der Schiiten Theologie. Ende der fünfziger Jahre begründete er zusammen mit dem später von Saddam Hussein ermordeten Ajatollah Mohammed Bakir Al Sadr eine politisch- islamische Bewegung, die sich als Opposition zu dem säkularen Regime der Baath-Partei verstand. Al Hakim wurde 1972 verhaftet und gefoltert, dann aufgrund öffentlicher Proteste freigelassen. 1977 erneut verhaftet wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt, zwei Jahre später jedoch erneut freigelassen. Kurz nach dem Ausbruch des irakisch-iranischen Krieges setzte er sich in den Iran ab und gründete 1982 den „Hohen Rat für die Islamische Revolution in Irak“ (Sciri), deren Chef er wurde. Sciri tritt für die Gründung einer Islamischen Republik nach dem Vorbild Irans ein und kämpfte für den Sturz Saddam Husseins. Al Hakim ist den USA gegenüber kritisch eingestellt. Eine dominierende Rolle Washingtons lehnt er ab. Darum ließ er das Treffen in der Stadt Ur boykottieren. Hakim kommandiert die etwa 15 000 Mann starken Badr-Brigaden. M.G.

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