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Politik: Ein Duo, ein Wort

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Fast können einem die Unions-Ministerpräsidenten leid tun. Nur weil es gar nicht so einfach ist, eine gemeinsame Linie zum Vorziehen der Steuerreform zu finden, macht sich manch ein Kommentator über das Chaos lustig, das die Länderchefs jede Woche neu anrichten.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Fast können einem die Unions-Ministerpräsidenten leid tun. Nur weil es gar nicht so einfach ist, eine gemeinsame Linie zum Vorziehen der Steuerreform zu finden, macht sich manch ein Kommentator über das Chaos lustig, das die Länderchefs jede Woche neu anrichten. Dabei ist das doch verständlich: Das Interesse der Ministerpräsidenten ist einfach genauso unterschiedlich wie die wirtschaftliche Situation in ihren jeweiligen Ländern. Wieso sollten sie daher aus einem Munde sprechen?

Verehrter Herr Althaus, verehrter Herr Stoiber, wir können Ihnen etwas Trost spenden. Selbst die CDU/CSU-Bundestagsfraktion tritt keineswegs geschlossener auf. Auch da tut sich bei genauem Hinsehen organisiertes Stimmgewirr auf. Von wegen Fraktionsdisziplin! Ein Blick in das Archiv der Pressemitteilungen auf den Internetseiten der Fraktion zeigt: Zu ein und demselben Thema geben immer mehrere Abgeordnete ihren Senf dazu. Etwa am 29. Oktober, allein zwei Pressemitteilungen zum Thema Bürokratie. Oder am 23. Oktober: zwei Verlautbarungen zu den Rentenkürzungen der Regierung. Eitelkeiten und Eifersüchteleien gibt es also nicht nur zwischen Ministerpräsidenten, sondern auch im deutschen Bundestag.

Ohne Ausnahme? Nein. Zwei Haushälter nehmen ihr Politikfeld offenbar sehr ernst. Sie kämpfen nicht nur um sparsamen Umgang mit Steuergeldern, sondern auch mit Pressemitteilungen. Antje Hermenau von den Grünen und Walter Schöler von der SPD sind zumindest rein kommunikativ ein Herz und eine Seele. Ihre Pressetexte versenden die beiden Haushaltspolitiker in der Regel gemeinsam. Und das sogar parteiübergreifend!

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