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Politik: Ein Leben für Menschenrechte und Frieden

Johannes Paul II. wird in Rom mit dem Karlspreis geehrt

Dieser Preisträger ist nicht nach Aachen gekommen, im Gegenteil: Was Rang und Namen hat im offiziellen Aachen, hat sich am Mittwoch zu ihm begeben. Schließlich ist Papst Johannes Paul II. in der 54-jährigen Geschichte des Internationalen Karlspreises der Erste, dem diese renommierte Auszeichnung in außerordentlicher Weise zuerkannt wird. Der reguläre Jahres-Preis 2004 für herausragende Verdienste um die Einigung Europas geht im Mai ja an den Präsidenten des Europäischen Parlaments, Pat Cox.

Oberbürgermeister Jürgen Linden ging in seinen Formulierungen weit über die Begründung hinaus, mit der sich Aachen für Johannes Paul II. entschieden hatte. In der ringsherum mit Fresken ausgeschmückten Sala Clementina hob er hervor, Europa erlebe diesen Papst mit seinem Eintreten für Frieden, Versöhnung und Menschenrechte als „geistigen Führer, als vitalen und konstruktiven Mittelpunkt im europäischen Entwicklungsprozess, als Leitstern vor allem für viele junge Menschen bei der Suche nach ihrem Lebensweg“. Das Ende des Kalten Kriegs, die Vollendung der europäischen Einheit, ermöglicht erst durch den Fall des Eisernen Vorhangs, „ist, Heiligkeit, maßgeblich von Ihnen beeinflusst worden“.

Johannes Paul II. verkörpere „wie keine andere Persönlichkeit die europäischen Werte von Gleichheit und Brüderlichkeit.“ Den von Linden übergangenen dritten Begriff ergänzte der Papst in aktueller Weise. Er, so Johannes Paul II. in seiner auf Deutsch gehaltenen Antwort, träume von einem Europa, „dessen Einheit in einer wahren Freiheit gründet“. Ohne Freiheit gebe es keine Verantwortung. So wie die Kirche „der Freiheit einen weiten Raum zumessen will“, so „weiß auch der moderne Staat, dass er kein Rechtsstaat sein kann, wenn er nicht die Freiheit aller Bürger, sowohl in ihren individuellen wie in ihren gemeinschaftlichen Ausdrucksmöglichkeiten, schützt und fördert.“

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