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Politik: Ein Sicherheitsrat gegen den Hunger

Welthungerhilfe: Es muss jetzt eine Organisation durchgreifen

Berlin (kat). Der weltweite Kampf gegen den Hunger müsste nach den Vorstellungen der Vorsitzenden der Welthungerhilfe, Ingeborg Schäuble, durch eine globale Institution koordiniert und überwacht werden. Ein solches Gremium sollte bei den Vereinten Nationen angesiedelt sein und ähnlich wie der Weltsicherheitsrat die Berechtigung und die Druckmittel besitzen, um Maßnahmen gegen den Hunger auch durchzusetzen. „Man kann nicht immer nur appellieren. Es müsste eine Organisation geben, die durchgreifen kann“, sagte Schäuble am Mittwoch in Berlin. Die Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) könne diese Aufgabe nicht erfüllen, weil sie keine Sanktionen verfügen könne.

„Wir sind kein Weltsicherheitsrat für den Hunger in der Welt“, bestätigte Hartwig de Haen, Beigeordneter Direktor der FAO . Dennoch habe die FAO auch eine Überwachungsfunktion. „Für Hunger und Unterernährung gibt es keine Entschuldigung. Die Rezepte zur Hungerbekämpfung sind bekannt“, meinte er. Die internationale Gemeinschaft müsse weiterhin das Ziel des Welternährungsgipfels von 1996 umsetzen: die Zahl der Hungernden bis 2015 zu halbieren. Die Zahl der Hungernden sank zwar seit 1990 um 2,5 Millionen im Jahr, erwartet hatte die FAO aber mehr. Weltweit leiden rund 840 Millionen Menschen Hunger, 799 Millionen davon leben in den Entwicklungsländern. Viele von ihnen haben chronische Mangelerscheinungen.

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