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Politik: Ein Soziologe für die Elitetruppe

General von Butler folgt Günzel als Chef des Kommandos Spezialkräfte

Von Robert Birnbaum

In der schwierigen Kunst, mit militärischen Mitteln Frieden zu sichern, hat Carl-Hubertus von Butler große Erfahrung. Ab Freitag wechselt der Brigadegeneral in ein womöglich noch schwierigeres Metier: Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hat ihn zum neuen Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte (KSK) ernannt; als Nachfolger von Reinhard Günzel, den Struck wegen einer Solidaritätsnote für den CDU-Rechtsaußen Hohmann gefeuert hatte.

Der Fallschirmjäger von Butler hat unter den deutschen Spitzenmilitärs mit die intensivste Erfahrung in Auslandseinsätzen. 1996 war der 52-jährige Stabschef des SFOR-Kontingents in Bosnien, 2002 wurde ihm die Verantwortung für den Einsatz in Kabul übertragen. Der General meisterte den schwierigen Auftrag; der Sprengunfall, bei dem fünf Soldaten starben, wurde nicht ihm angelastet. Von Butler, ein besonnener Mann und studierter Soziologe, hat eingeräumt, wie ihn und seine Leute das halbe Jahr im Angesicht von Krieg, Zerstörung und Armut geprägt hat: „Man wird bescheidener und auf gänzlich neue Art zufriedener mit dem, was man hat“, hat er in einem Interview gesagt. Mit der Elitetruppe der Bundeswehr, die er führen wird, hat von Butler schon gelegentlich in Afghanistan Kontakt gehabt. Auch der künftige Heimatstandort in Calw ist ihm und seiner Familie vertraut: Er war 1989 für zwei Jahre als Chef des Fallschirmjägerbataillons 251 in der baden-württembergischen Kleinstadt.

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