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Politik: Eine Hilfe für Australien? (Kommentar)

Ist das so richtig überzeugend, was die Bundesregierung "Einsatz in Ost-Timor" nennt? Die ganzen Gründe zu wiederholen, die dagegen sprechen, wäre vertane Zeit; die sind - im Moment - überholt, weil das Kabinett alles schon gebilligt hat und die beiden Regierungsfraktionen sich natürlich dreinfügen.

Ist das so richtig überzeugend, was die Bundesregierung "Einsatz in Ost-Timor" nennt? Die ganzen Gründe zu wiederholen, die dagegen sprechen, wäre vertane Zeit; die sind - im Moment - überholt, weil das Kabinett alles schon gebilligt hat und die beiden Regierungsfraktionen sich natürlich dreinfügen. Doch gehen wir, nur fürs Protokoll, noch einmal den Sachverhalt durch, wie er sich jetzt darstellt. Erstens: Der Einsatz findet in Australien statt, wo die deutschen Soldaten darauf warten müssen, dass etwas in Ost-Timor passiert, was ihr Eingreifen erfordert. Zweitens sind es nicht 80 Sanitäter, die mit zwei Maschinen dorthin fliegen, sondern weniger, weil auch Flugzeugtechniker für die Wartung und Instandhaltung der beiden Transall benötigt werden; die sind ziemlich betagt. Drittens sollen sich die Sanitäter laut Auftrag um australische Soldaten kümmern, die möglicherweise bei ihrem Einsatz in Ost-Timor verletzt wurden. Viertens müssen sich die Bundeswehr-Piloten zu Anfang erst mit der Region vertraut machen. Und die Logik ist, dass wir Deutsche da dringend hin müssen, wenn schon so viele andere da sind, auch aus Europa, die Franzosen zum Beispiel, und dann 500 Italiener. Gerade dann dürfen wir nicht fehlen. Überzeugend, nicht? Nur: Ein einziger, kleiner Maschinenschaden und ein paar kranke Soldaten - und schon sind die Deutschen vollauf mit sich selbst beschäftigt. Aber vermutlich ist es das, was der Weltgemeinschaft gerade noch gefehlt hat.

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