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Politik: Eine schöne, teure Idee (Kommentar)

Schöne Idee, aber nicht zu finanzieren, hat Kanzler Schröder vor einer Woche über die Rente ab 60 gesagt. Schöne Idee, aber finanziert sie bitte selbst, sagt nun Arbeitsminister Riester in Richtung Gewerkschaften und Arbeitnehmer.

Schöne Idee, aber nicht zu finanzieren, hat Kanzler Schröder vor einer Woche über die Rente ab 60 gesagt. Schöne Idee, aber finanziert sie bitte selbst, sagt nun Arbeitsminister Riester in Richtung Gewerkschaften und Arbeitnehmer. Kommt also doch noch der zeitige Ruhestand für Beschäftigte mit mindestens 35 Versicherungsjahren? Danach sieht es nicht aus. Die Zahl der Älteren jedenfalls, die 50 000 bis 100 000 Mark zahlen, um damit die Frührente zu finanzieren, dürfte nicht sehr groß sein. Bleibt also der von der IG Metall favorisierte Tariffonds: Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollen jeweils 0,5 Prozent der jährlichen Gehaltssteigerung einzahlen. Wohlgemerkt: alle Arbeitnehmer, für die der entsprechende Tarifvertrag gilt. Doch die Rente ab 60 soll nach den jetzigen Plänen nur für fünf Jahre gelten. Entsprechend kämen die Arbeitnehmer, die jünger als 55 Jahre alt sind und die mit ihren Lohnanteilen die Rentenabschläge der Älteren ausgleichen, nicht mehr in den Genuss der Frührente. Ob das die Tragfähigkeit des Generationenvertrags erhöht? Und: Bis jetzt ist nicht ein einziger Arbeitgeberverband in Sicht, der Tariffonds vereinbaren würde. Im Gegenteil. Mit den Fonds steigen die Lohnzusatzkosten und sinkt die Kaufkraft. Zum anderen wird der Flächentarif - ohnehin schon schwer angeschlagen - weiter belastet. So wie die Dinge liegen, bleibt die Rente ab 60 eine schöne Idee.

alf

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