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Politik: Einheitsfeiern: Jugendbegegnung in Marienborn - "Von drüben kommt alles Schlechte"

Der 18-jährige Johannes aus Braunschweig und die 17-jährige Ulrike aus Magdeburg waren sich einig: "Von drüben kommt alles Schlechte", sagten sie, als sie ihre Gedanken zur Deutschen Einheit formulieren sollten. Mit Vorurteilen im Kopf begegneten einander am Montag und Dienstag mehr als 400 Jugendliche in der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn, dem früheren Grenzkontrollpunkt.

Der 18-jährige Johannes aus Braunschweig und die 17-jährige Ulrike aus Magdeburg waren sich einig: "Von drüben kommt alles Schlechte", sagten sie, als sie ihre Gedanken zur Deutschen Einheit formulieren sollten. Mit Vorurteilen im Kopf begegneten einander am Montag und Dienstag mehr als 400 Jugendliche in der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn, dem früheren Grenzkontrollpunkt. "Wir haben bewusst Anhänger unterschiedlicher Jugendkulturen eingeladen", sagt Gedenkstättenleiter Joachim Scherible. "Wir wollen zeigen, dass es Unterschiede nicht nur zwischen Ost und West gibt." Und so waren etwa Streetballer aus Ost und West beeindruckt von der Mahnwache, die junge Christen gegen Mitternacht im einstigen Todesstreifen gestalten. Länger als eine Stunde hallen die Namen der mehr als 980 an der Grenze getöteten Menschen in die Dunkelheit. "Da wird einem das erst richtig bewusst", sagt der 17-jährige Streetballer Mike aus dem Ostharz. Eigene Grenzerfahrungen hat er nicht. Wie die meisten Jugendlichen, die an diesen beiden Tagen auch mit Zeitzeugen ins Gespräch kommen. Mit dem einstigen Flüchtling und Fluchthelfer Günther Dilling ebenso wie mit dem früheren Kommandanten des Grenzkontrollpunktes, Manfred Winkelmann. Bei den Jugendlichen setzt Nachdenklichkeit ein. "Wenn man weit genug nach Westen fährt", meint die 19-jährige Janin, "kommt man ja doch wieder im Osten an."

Eberhard Löblich

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