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Politik: Einigung über Industriezone in Nordkorea

Seoul und Pjöngjang reden wieder miteinander.

Seoul - Süd- und Nordkorea setzen nach den heftigen Spannungen in den vergangenen Monaten ihre zaghafte Annäherung fort. Beide Länder einigten sich am Wochenende prinzipiell auf eine Wiederinbetriebnahme des gemeinsamen Industriekomplexes in der nordkoreanischen Grenzstadt Kaesong. Der Komplex ist seit gut drei Monaten geschlossen. Nach etwa 16-stündigen Marathonverhandlungen im Grenzort Panmunjom zwischen Vertretern beider Länder kündigte das Vereinigungsministerium in Seoul am Sonntag weitere Gespräche über eine Wiedereröffnung am kommenden Mittwoch an.

Süd- und Nordkorea hätten sich geeinigt, den betroffenen südkoreanischen Fabrikbesitzern bei der Bewältigung ihrer Probleme zu helfen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Es herrsche Einvernehmen darüber, „den Betrieb in der Industriezone Kaesong schrittweise wieder zu stabilisieren“. Die südkoreanische Seite verlangt allerdings von Nordkorea eine Zusage, dass die Sonderwirtschaftszone Kaesong in Zukunft nicht mehr ohne Zustimmung Seouls dichtgemacht wird. Das jetzt getroffene Abkommen sei bezüglich dieses Problems sehr vage, wurde der südkoreanische Unterhändler Suh Ho von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert. Seoul werde das Thema deshalb beim nächsten Treffen am Mittwoch in Kaesong weiter ansprechen.

Beide Seiten einigten sich in Panmunjom darauf, dass südkoreanische Unternehmer von Mittwoch an ihre zurückgelassenen Fabriken in Kaesong besuchen können. Zusammen mit Fachleuten sollen sie den Zustand der Anlagen prüfen können. Auch stimmte Nordkorea zu, dass die Unternehmer Fertigprodukte und Rohmaterialien aus Kaesong nach Südkorea bringen können. Pjöngjang hatte den Industriepark – Symbol der innerkoreanischen Annäherung – im April „vorübergehend“ geschlossen. dpa

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