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Aufregung nach Debatte: Der Beitrag auf der studentischen Internetseite "part a" wirft dem Publizisten Broder vor, einen Studenten als "Mitglied der Waffen-SS" bezeichnet zu haben. Broder bestreitet dies.

© Tsp

Sarrazin und Broder in London: "Einlassung mit Arschloch, Doppelarschloch und Superarschloch"

An der renommierten London School of Economics löst der Londoner Auftritt Thilo Sarrazins und Henryk M. Broders weitere Debatten aus. Darauf weisen uns LSE-Studenten in Zuschriften hin.

Von Markus Hesselmann

Bestseller-Autor Sarrazin ("Deutschland schafft sich ab") hatte mit dem Publizisten und Blogger Broder ("Die Achse des Guten") sowie dem Kulturjournalisten Hellmuth Karasek über "Europas Zukunft. Niedergang des Westens?" diskutiert und Proteste im Publikum ausgelöst. Im Mittelpunkt der anhaltenden Kritik steht nun vor allem ein Wortwechsel zwischen einem Studenten aus dem Publikum und dem Publizisten Henryk M. Broder, den wir hier dokumentieren:

Student zum Moderator: "Im Panel ist keine gemäßigte Position vertreten."

Broder: "Ich vertrete eine gemäßigte Position. Es sind Sie, die keine gemäßigte Position vertreten."

Student: "Ach ja?"

Broder: "Ja, Sie sind ein ungemäßigtes Arschloch!"

Student: "Sie bezeichnen mich also als Arschloch?"

Broder: "Ja, Du bist ein ungebildetes Riesenarschloch!!!"

- Unruhe im Publikum –
Broder: "Du mit deinen Positionen bist ein blöder Lümmel (Pause), du bist ein linker Penner!"
- Unruhe –
Student: "Würden Sie mir nochmal ins Gesicht sagen, dass ich ein Arschloch bin?"

Broder (wiederholt vier bis fünf mal): "Du bist ein ungemäßigtes doppeltes Riesenarschloch."

Dann habe Broder den Studenten noch als Mitglied der Waffen SS und der Stasi bezeichnet.

Auf Nachfrage von Tagesspiegel.de schreibt uns Henryk M. Broder, dass die Darstellung "einigermaßen richtig, aber unvollständig" sei. Die Debatte sei bereits als "unausgewogen und unsachlich" bezeichnet worden, bevor sie überhaupt angefangen habe. Er selbst sei am Betreten der Bühne gehindert worden. Zu seiner "Einlassung mit Arschloch, Doppelarschloch und Superarschloch" steht Broder. Der Student habe ihm dann mit einer Anzeige gedroht. "Daraufhin gab ich ihm den Rat, er soll mich ruhig anzeigen, am besten bei der Stasi, und wenn da keiner wäre, dann bei der Waffen-SS. Ich habe nicht gesagt, er sei bei der Stasi oder der Waffen-SS."

Er habe "in diesem Moment die Nase voll" gehabt, weil ein paar deutsche Studenten bestimmen wollten, "wer in London debattieren darf und wer nicht", schreibt Broder weiter. Es sei "mit physischer Gewalt" der Versuch unternommen worden, eine Veranstaltung zu verhindern. Damit spielte Broder auch auf die Verlegung der Veranstaltung aus der LSE in ein Hotel an.

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