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Politik: Einnahmen der Ärzte stark gestiegen

Kassen wollen nicht mehr Honorar zugestehen.

Berlin - Die Einnahmen der niedergelassenen Ärzte sind seit 2008 weit stärker gestiegen als die Kosten der Praxen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Prognos-Instituts im Auftrag des Spitzenverbands der gesetzlichen Kassen. Angesichts der anstehenden Honorarverhandlungen kommt diesen der Befund gerade recht – sie wollen damit die Forderungen der Ärzte für 2013 drücken.

„Die Vergütung der Vertragsärzte muss sich künftig wieder ihrem Aufwand anpassen“, sagte Verbandsvize Johann-Magnus von Stackelberg. Der Studie zufolge erzielten die Mediziner seit 2008 Einkommenszuwächse von 3,2 Milliarden Euro. Im Einnahmen-Ausgaben-Vergleich blieben ihnen davon unterm Strich rund 2,2 Milliarden. Der Reinertrag pro Arzt allein durch die Behandlung von Kassenpatienten habe sich im Schnitt von 105 000 Euro im Jahr 2007 auf 134 000 Euro im Jahr 2011 erhöht. Unter Berücksichtigung all dessen sei die aktuelle Ärzteforderung nach einem Honoraraufschlag von mindestens 3,5 Milliarden Euro „völlig überzogen“, sagte Stackelberg. Die Kassen wollen den sogenannten Orientierungswert nun von 3,5 auf 3,25 Cent senken.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung warnte die Kassen vor einem „rigiden Sparkurs“. Nach einer eigenen Studie des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung erzielten die Praxen mit Kassenpatienten im Schnitt nur 92 000 Euro – obwohl laut Honorarordnung 105 572 Euro vorgesehen seien. raw

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