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Einreise-Panne: "Spezialbehandlung" für Özdemir in den USA

Beim ersten Besuch Cem Özdemirs als Vorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in den USA ist es zu einer Panne bei der Ankunft gekommen. Er wurde nach Informationen des Tagesspiegels eine Stunde ohne Angabe von Gründen festgehalten.

Özdemir und seine Frau Pia Castro wurden am Flughafen Washington-Dulles zu einer "secondary inspection" genannten gründlichen Überprüfung herausgewinkt und eine Stunde festgehalten. Die Deutsche Botschaft hatte Özdemirs Besuch angekündigt, um Vorzugsbehandlung als "VIP" (Very Important Person) gebeten und einen Mitarbeiter an den Airport geschickt.

Bei der Passkontrolle, berichtete Özdemir, sei ihm ein "B" in die Einreisepapiere gestempelt worden, das Zeichen für eine Spezialbefragung. Dann seien er und seine Frau in einen Nebenraum gewiesen worden, in dem bereits zahlreiche Menschen warteten. Dort habe es keine Informationen über den weiteren Ablauf gegeben. Rückfragen, ergänzte Pia Castro, die in Berlin als Radiojournalistin arbeitet, wurden in eher rüdem Ton mit der Aufforderung beantwortet, man solle sich hinsetzen und warten. "Das wirkte wie ein rechtsfreier Raum." Auch dem anwesenden Mitarbeiter der Deutschen Botschaft wurde verboten, sich einzumischen. Er verließ daraufhin den Nebenraum und informierte das US-Außenministerium über den Vorfall.

Nach einer Stunde Wartezeit wurden Özdemir und Castro aufgefordert, den Raum zu verlassen. Es gab weder eine Entschuldigung noch eine Erklärung für die Behandlung. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass Özdemir zu einem Opfer der automatischen Weiterleitung von Passagierdaten durch die Fluglinien wurde, die in den USA durch ein Computerraster geschleust werden. Die Mischung aus Namen, muslimischer Herkunft und speziellen Essenswünschen auf dem Flug - Özdemir und Castro sind Vegetarier - könnte den Wunsch nach genauer Überprüfung ausgelöst haben.

Am Abend des Ankunftstags scherzten Özdemir und Castro bereits über die Erfahrung. "Irgendjemand muss das mit der VIP-Behandlung falsch verstanden haben." Özdemir führt in dieser Woche Gespräche im Congress in Washington und in New York über Klimaschutz und alternative Energien. Er sagte, die gute Botschaft sei: Präsident Obama wolle viel mehr tun als sein Vorgänger. Angesichts der Klimaprobleme wünsche er sich aber noch mehr Ehrgeiz bei den Verhandlungen über ein Klimaabkommen in Kopenhagen.

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