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Einsatz am Hindukusch: Angriff auf Bundeswehr in Afghanistan

Am nordafghanischen Bundeswehr-Standort Kundus haben sich Kämpfer der radikal-islamischen Taliban und deutsche Soldaten ein Feuergefecht geliefert. In der Linkspartei wird über den Abzug gestritten.

Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam erklärte, deutsche Soldaten seien nicht verletzt worden. Bei weiteren Gefechten und Anschlägen am Wochenende kamen mindestens 17 Menschen ums Leben, darunter 13 amerikanische Soldaten. Wie die Internationale Schutztruppe Isaf am Sonntag mitteilte, starben acht US-Soldaten und zwei afghanische Sicherheitskräfte, als am Vortag Taliban zwei Stützpunkte an der Grenze zu Pakistan attackierten. Zwei US-Soldaten wurden bei einem weiteren Taliban-Angriff im Osten des Landes getötet. Vier Amerikaner starben in der Region bei Explosionen versteckter Sprengsätze am Straßenrand.

Angesichts des neuen Linkskurses der SPD gibt es in den Reihen der Linken Bewegung beim zentralen Konfliktthema Afghanistan. Bundestagsfraktionsvize Bodo Ramelow sagte der „Welt am Sonntag“: „Uns geht es nicht um einen sofortigen Abzug. Das wäre wie eine Flucht damals aus Vietnam.“ Parteichef Oskar Lafontaine wies das aber in einer Mitteilung umgehend zurück: „Die Position der Partei Die Linke ist klar: Wir sind für einen sofortigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan.“ Ramelow deutete hingegen Bewegungsmöglichkeiten an, wenn die SPD einen Abzug der derzeit mehr als 4000 deutschen Soldaten anstrebt.

„Die SPD muss sich klar werden über einen ehrlichen Zeitplan“, verlangte er. „Untersetzt man den Zeitplan mit mehr Militär, ist das mit uns nicht machbar. Untersetzt man es mit mehr nachweislichem zivilen Engagement und dem stufenweisen Abzug, dann sind wir offen.“    Nach den dramatischen Verlusten bei der Bundestagswahl hatten auch mehrere SPD-Politiker eine stärkere Annäherung an die Linkspartei gefordert. Ramelow hatte als Spitzenkandidat in Thüringen versucht, ein Bündnis mit SPD und Grünen zustande zu bringen – allerdings entschied sich die SPD für Koalitionsverhandlungen mit der CDU. (dpa)

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