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Politik: EKD-Synode: Evangelische Kirche Deutschlands warnt vor dem Klonen menschlicher Embryonen

Zum Auftakt der neunten Synode der evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) in Braunschweig hat EKD-Ratsvorsitzender Manfred Kock entschieden den Schutz menschlichen Lebens gefordert und die Entwicklung der Gentechnik scharf kritisiert. Durch Selektion und Klonen menschlicher Embryonen sowie die beabsichtigte Patentierung von Mischwesen aus Schwein und Mensch werde "die Schutzmauer des Lebens schrittweise sturmreif geschossen", sagte Kock.

Zum Auftakt der neunten Synode der evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) in Braunschweig hat EKD-Ratsvorsitzender Manfred Kock entschieden den Schutz menschlichen Lebens gefordert und die Entwicklung der Gentechnik scharf kritisiert. Durch Selektion und Klonen menschlicher Embryonen sowie die beabsichtigte Patentierung von Mischwesen aus Schwein und Mensch werde "die Schutzmauer des Lebens schrittweise sturmreif geschossen", sagte Kock.

Der EKD-Ratsvorsitzende rief dazu auf, die christliche Position des Lebensschutzes deutlich zu machen und sich für eine menschenwürdige Nutzung der Gentechnik einzusetzen. Als Ursache für die grenzüberschreitende Seite der Gentechnik nannte er den fehlenden Glauben.

Als zweiten wichtigen Punkt forderte Kock in seinem Rechenschaftsbericht einen parteiübergreifenden Konsens in Fragen der Zuwanderung. Zugleich meinte er aber, Ausländer- und Einwanderungspolitik taugten nicht als Wahlkampfthema. Trotzdem müsse aber öffentlich diskutiert werden, auch zwischen den Parteien, so Kock. Die Einwanderung müsse so geregelt werden, dass Ängste vor Fremden und vor sozialen Verlusten abgebaut würden. Kock verurteilte die klammheimliche Sympathie für fremdenfeindliche Sprüche und die stille Duldung rassistischer Übergriffe. Die für den 9. November in Berlin geplante Kundgebung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sei auch für Christen eine Möglichkeit, gegen Rechtsradikalismus und für Toleranz aufzustehen. Außerdem bekräftigte Kock die Entscheidung der EKD, sich mit zehn Millionen Mark an der Stiftung zur Entschädigung der Zwangsarbeiter zu beteiligen. Weil auch die evangelische Kirche in die Unrechtsstrukturen eingebunden war, sei auch die Aufarbeitung dieses Teils der Geschichte geboten.

Zur Situation der Kirchen und der verschiedenen Konfessionen untereinander sagte Kock, "uns verbindet mehr als uns trennt". Das Verhältnis zwischen den Kirchen dürfe nicht anhand einer Momentaufnahme vom September diesen Jahres beurteilt werden. Vor zwei Monaten hatte das vatikanische Dokument "Dominus Jesus" den Status der evangelischen Kirche als Kirche im eigentlichen Sinne bestritten und sie lediglich als eine Glaubensgemeinschaft bezeichnet. Dieses Dokument bezeichnete Kock als "Zeichen der Schwäche und Ängstlichkeit".

Susanne Tenhagen

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