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Politik: Elegant gewinnt

Foto: Rückeis AUF ZU DEN LINDEN! Von Regine Sixt Der Wahlkampf bleibt spannend.

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AUF ZU DEN LINDEN!

Von Regine Sixt

Der Wahlkampf bleibt spannend. Und das nicht zuletzt weil die Spitzenkandidaten wirklich eine gute Figur machen. Einerseits die Gewandtheit und Angriffslust von Edmund Stoiber, andererseits die staatsmännische Haltung von Gerhard Schröder. Beide haben mich ehrlich beeindruckt. Genau wie das energische Vorpreschen von Guido Westerwelle, dem zweiten – wenn auch leider oft vergessenen – Kanzleramtsanwärter. Übrigens finde ich ja, dass Guido Westerwelle supergut aussieht. Aber das nur am Rande, schließlich geht es hier um den Wahlkampf. Obwohl das Äußere auch nicht ganz unwichtig ist. Schließlich repräsentieren die Politiker unser Land. Da ist schlichte Eleganz angemessen. Schröder und seine Gattin haben das ziemlich gut gemeistert. Überhaupt spielen die Damen an der Seite der Politiker eine nicht ganz unwichtige Rolle. Auch sie werden von den Wählern, besonders den Wählerinnen, beobachtet. Die Lebenswege von Doris Schröder-Köpf und Karin Stoiber sind recht verschieden. Offen gesagt, imponiert mir, wie Herr und Frau Stoiber es geschafft haben, ein intaktes Familienleben aufrechtzuerhalten. Er hat nicht einfach die Frau abgelegt, wie es ihm genehm ist. Solche Lebensleistungen beeindrucken auch den Wähler.

Auffällig an diesem Wahlkampf ist, dass er stark amerikanisiert ist: Die Spitzenkandidaten stehen im Vordergrund und werden perfekt in Szene gesetzt. Für viele spielen die Parteien und ihre Ziele gar keine Rolle mehr – und das finde ich schlecht. Der Höhepunkt war das TV-Duell – nichts wurde dem Zufall überlassen. Ob das den Wählern gefällt, kann ich nicht beurteilen. Aber zumindest bringt es ihnen den Wahlkampf näher. Wie sonst sind die Ergebnisse der Meinungsumfragen zu erklären: Zunächst lag die Regierung vor der Opposition, dann war es genau umgekehrt und nun liefern sich die beiden Volksparteien ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Natürlich hat die Flutkatastrophe Schröder so manche Stimme zugespült. Denn als Kanzler konnte er mehr Präsenz zeigen als Stoiber. Aber allein mit den verheerenden Wassermassen sind die Stimmungsschwankungen in den Umfragen nicht zu erklären. Ich denke sie sind vielmehr das Ergebnis der Marketingaktivitäten beider Parteien. Möge der Bessere gewinnen!

Die Autorin leitet bei dem Autoverleiher Sixt den Bereich Vertrieb und Marketing. Bis zum 22. September lesen Sie an dieser Stelle Stimmen zur Wahl.

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