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Elfenbeinküste: Zahl der Kranken nach Giftmüll-Skandal steigt weiter

Mehrere tausend Menschen leiden weiter unter den Folgen des Giftmüll-Skandals in der Elfenbeinküste. Unterdessen steht ein niederländischer Beamter wegen Beihilfe unter Verdacht.

Abidjan/Den Haag - Die Zahl der durch den Giftmüllskandal in der Elfenbeinküste erkrankten Menschen steigt weiter. Etwa 66 Menschen würden zur Zeit in Krankenhäusern behandelt und 44.000 Menschen seien in Gesundheitszentren untersucht worden, teilte das Büro des Nothilfeprogramms der Vereinten Nationen in der Elfenbeinküste mit. Die Mitteilung der UN-Behörde zählt zudem sieben Tote. Es heißt dort allerdings, "keine Autopsie hat erlaubt, die Todesursache eindeutig mit den giftigen Abfällen in Verbindung zu bringen".

Unterdessen berichtete die niederländische Zeitung "De Volkskrant", ein Beamter der Umweltbehörde von Amsterdam habe gegen Gesetze verstoßen. Die Zeitung zitierte Justizkreise, der Beamte habe "zu enge Beziehungen mit der Firma APS (Amsterdam Port Services)", einem Müllbeseitigungsunternehmen. Das griechische Schiff mit dem Giftmüll habe eine Genehmigung erhalten, den Hafen der Stadt Amsterdam zu verlassen, obwohl der Giftmüll ursprünglich von APS entsorgt werden sollte. APS hatte den Preis für die Entsorgung stark erhöht, nachdem das Unternehmen festgestellt hatte, dass der Abfall nicht den Angaben des Kapitäns entsprach. Das Schiff konnte den Amsterdamer Hafen mit dem Giftmüll schließlich aufgrund einer Genehmigung des Umweltministeriums verlassen, die wiederum auf einer Genehmigung des Amsterdamer Beamten beruhte.

Das griechisches Schiff, das am 19. August in Abidjan anlegte, hatte den Giftmüll letztlich in die Elfenbeinküste gebracht. Dort wurde der Müll von einer ivorischen Firma auf etwa 15 Müllkippen der Wirtschaftsmetropole entladen. (tso/AFP)

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