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Vater

© dpa

Elterngeld: Väter kümmern sich gern um Nachwuchs - aber nur kurz

"Väter an den Wickeltisch" lautet die Parole, die Bundesfamilienministerin von der Leyen für ihre Regierungszeit ausgegeben hat - und sie scheint aufzugehen. Immer mehr Väter nehmen eine Auszeit für ihren Nachwuchs. Doch viele bleiben nur kurz zuhause.

Anderthalb Jahre nach dem Start des Elterngeldes gönnen sich immer mehr Väter eine Babypause. Die Zahl der Männer, die sich eine Auszeit für die Familie nehmen, habe sich in dieser Zeit verfünffacht, teilte das Bundesfamilienministerium unter Berufung auf neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes mit.

Während im letzten Jahr vor Einführung des Elterngeldes nur 3,5 Prozent der Männer in Elternzeit gegangen seien, beantrage inzwischen fast jeder fünfte Vater in Deutschland Elterngeld. Allerdings kehren die meisten Väter dem Arbeitsplatz nur kurz den Rücken. Frauen bleiben nach der Geburt eines Kindes hingegen länger daheim.

Zahl der Anträge von Vätern nimmt zu

Die Statistik des Wiesbadener Bundesamtes berücksichtigt erstmals seit dem Start der Familienleistung den vollen Zeitraum von 14 Monaten, die das Elterngeld gezahlt wird. Insgesamt wurden 720.000 Elterngeldanträge für Kinder bewilligt, die im Jahr 2007 geboren wurden. Rund zwölf Prozent wurden von Männern gestellt. Im ersten Quartal dieses Jahres stammen schon 18 Prozent aller Anträge von Vätern.

Die Nase vorn haben bei der Babypause vor allem die ostdeutschen Männer. So stellten in Mecklenburg-Vorpommern 24,3 Prozent der Väter einen Antrag auf Elterngeld. Gleich danach folgen Bayern mit 23,1 Prozent, Thüringen mit 22,9 Prozent und Brandenburg mit 22,5 Prozent.

Die meisten Männer nehmen nur kurze Auszeit

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) sprach mit Blick auf die neuen Zahlen von einer "leisen Revolution" in der Gesellschaft. Immer mehr Väter beanspruchten bewusst Zeit für ihre Kinder. "Wenn diese Dynamik weiter anhält, können wir schon in diesem Jahr die 20-Prozent-Grenze knacken."

Die meisten Männer nehmen sich laut Statistik allerdings nur eine kurze Auszeit für ihren Nachwuchs. So bevorzugten von den erwerbstätigen Vätern zwei Drittel eine Babyzeit von zwei Monaten. Nur jeder zehnte kehrte dem Arbeitsplatz für ein Jahr den Rücken. Hingegen blieben fast 90 Prozent der berufstätigen Frauen zwölf Monate daheim. (ut/AFP)

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