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Politik: Ende der Duldsamkeit

Mit Genugtuung hat die türkische Öffentlichkeit auf die Diskussion über eine Ausweisung militanter Islamisten aus Deutschland reagiert. Der so genannte Kalifatsstaat des Islamisten Metin Kaplan in Köln werde in der Bundesrepublik zur "unerwünschten Organisation", konstatierte die liberale Istanbuler Zeitung "Radikal".

Mit Genugtuung hat die türkische Öffentlichkeit auf die Diskussion über eine Ausweisung militanter Islamisten aus Deutschland reagiert. Der so genannte Kalifatsstaat des Islamisten Metin Kaplan in Köln werde in der Bundesrepublik zur "unerwünschten Organisation", konstatierte die liberale Istanbuler Zeitung "Radikal". "Deutschland schickt uns die Kaplanisten", hieß es bei "Milliyet". Der in Deutschland inhaftierte Kaplan strebt die Errichtung eines islamistischen Gottesstaates in der Türkei an.

Seit den Terroranschlägen in den USA kritisieren türkische Medien und Politiker immer wieder, die Europäer und besonders die Deutschen griffen nicht hart genug gegen anti-türkische Extremisten durch. Die angesehene Zeitung "Cumhuriyet" wies ihre Leser darauf hin, dass Kaplan trotzdem noch einer Ausweisung entgehen könnte. Deutschland werde niemanden ausweisen, dem in der Türkei Folter und Todesstrafe drohten, meldete das Blatt. Die türkischen Behörden werfen den "Kaplanisten" vor, 1998 einen Anschlag auf die am Atatürk-Mausoleum in Ankara versammelten Spitzen von Staat und Militär geplant zu haben.

Der als Europa-Kritiker bekannte Ecevit sagte in Ankara, nicht nur Deutschland, sondern auch andere Nato- und EU-Staaten hätten in der Vergangenheit radikal-islamischen Gruppen gegenüber "Duldsamkeit" an den Tag gelegt. Nach dem 11. September dürfe diesen Organisationen keine Gelegenheit mehr gegeben werden, Terroranschläge zu verüben.

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