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Muammar al Gaddafi will den Volksaufstand in Libyen innerhalb von 48 Stunden endgültig niederschlagen.

© Reuters

Ende des Aufstands?: Gaddafi gibt sich siegessicher

In Libyen drängen die Truppen des Machthabers Muammar al Gaddafi die Rebellen immer stärker in die Enge. Im Staatsfernsehen ließ das Regime verkünden, man werde den Aufstand innerhalb von zwei Tagen endgültig niederschlagen.

Kairo - In Libyen drängen die Truppen des Machthabers Muammar al Gaddafi die Rebellen immer stärker in die Enge. Im Staatsfernsehen ließ das Regime verkünden, man werde den Aufstand innerhalb von zwei Tagen endgültig niederschlagen. „In 48 Stunden ist alles vorbei“, sagte der Sohn des Gewaltherrschers, Saif al Islam, dem französischen Sender Euronews. Muammar al Gaddafi selbst gab sich am Mittwoch siegessicher und bezeichnete die Aufständischen als „Ratten und streunende Hunde“. „Wenn es sich um ein ausländisches Komplott handelt, werden wir es zerschmettern, und wenn es sich um ein Komplott im Inland handelt, werden wir es auch zerschmettern“, sagte er in einer Rede im Fernsehen.

Die Diskussion um ein militärisches Eingreifen der internationalen Gemeinschaft in Libyen wischte Gaddafis Sohn Saif als bedeutungslos vom Tisch. „Egal welche Entscheidung getroffen wird, es ist zu spät“, sagte er. Derweil rückten die Soldaten des Regimes immer näher an die Rebellenhochburg Bengasi heran. Sämtliche Ölanlagen an der Küste befinden sich wieder unter der Kontrolle Gaddafis. Allerdings brachten die Aufständischen nach Angaben aus Tripolis einen libyschen Tanker unter ihre Kontrolle und zwangen ihn zum Andocken im Hafen von Tobruk.

Tausende Bewohner der Städte Bengasi, Al Baida und Tobruk flüchteten am Mittwoch in Richtung der ägyptischen Grenze. Die strategisch wichtige Stadt Adschdabija befindet sich inzwischen offenbar komplett in der Hand Gaddafis. Vier Journalisten der „New York Times“ sind unterdessen in Libyen verschwunden. Die Zeitung habe Informationen aus zweiter Hand, nach denen die Journalisten in Adschdabija von libyschen Behörden festgenommen wurden. Das sei aber vorerst nicht bestätigt. Martin Gehlen

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