zum Hauptinhalt

Energieprojekt: Estland fordert Überland-Bau von Gas-Pipeline

Die deutsch-russische Erdgaspipeline soll nach dem Willen Estlands über Land gebaut werden. Vermessungsarbeiten vor seiner Küste hatte Tallinn bereits verboten.

Estland hält an seinem Widerstand gegen die geplante deutsch-russische Gas-Pipeline durch die Ostsee fest. "Wir wollen, dass die neue Gasleitung von Russland nach Deutschland über Land gebaut wird", sagte Außenminister Urmas Paet in einem Interview mit dem staatlichen Fernsehsender ETV: "Ich habe das mit der deutschen Führung noch nicht besprochen, und ich rechne nicht damit, dass die Deutschen ihre Meinung schnell ändern, aber ich hoffe, dass über das Thema beraten wird." Zuletzt hatte Estland unter Hinweis auf Umwelt- und Sicherheitsrisiken die Vermessungsarbeiten für die Pipeline vor seiner Küste verboten.

Dem Betreiberkonsortium für die Pipeline, Nord Stream, gehören der russische Energieriese Gazprom, Eon und die BASF-Tochter Wintershall an. Der 2005 beschlossene Bau der 1200 Kilometer langen Pipeline ist auch in den beiden anderen Baltenstaaten Litauen und Lettland sowie in Polen und der Ukraine höchst umstritten. Die Länder fürchten Umsatzeinbußen für eigene Gasleitungen und Umweltschäden durch den Bau der Untersee-Leitung. Nach der bisherigen Planung soll die Pipeline von 2010 an bis zu 55 Milliarden Kubikmeter sibirisches Erdgas nach Deutschland und in andere Länder Westeuropas befördern. (mit AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false