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Entführung: Deutscher in Somalia verschleppt

Überfallen, weil er helfen wollte: In Somalia ist ein deutscher Mitarbeiter der Welthungerhilfe von einer bewaffneten Gruppe entführt worden. Das Auswärtige Amt ist bereits eingeschaltet.

Bislang gibt es keine Forderung der Kidnapper. Die Welthungerhilfe bemüht sich in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden um die Freilassung des verschleppten Projektleiters, sagte die Sprecherin der Hilfsorganisation, Simone Pott. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin erklärte: "Wir gehen Hinweisen nach und bemühen uns um Aufklärung des Sachverhalts."

Der Deutsche war auf dem Weg von Erigavo an die Küste, um an einem Treffen mit einheimischen Fischern teilzunehmen. Das Auto, in dem auch eine weitere deutsche Mitarbeiterin, ein lokaler Mitarbeiter sowie der Fahrer saßen, wurde etwa 60 Kilometer nördlich von Erigavo angehalten.

Eine Gruppe von Bewaffneten zwang den Projektleiter auszusteigen. Bei einem Schusswechsel wurde der Fahrer leicht verletzt. Die Kidnapper konnten mit ihrem Opfer fliehen. Eine lokale Polizeieinheit hat die Verfolgung der Geiselnehmer aufgenommen.

Deutscher betreut Projekt zur Ernährungssicherung

Der Entwicklungshelfer, der vor seinem Einsatz in Somalia in Afghanistan tätig war, arbeitet seit fast zwei Jahren für die Welthungerhilfe in der Region am Horn von Afrika. Er betreut dort ein großes Projekt zur Ernährungssicherung. Die Welthungerhilfe ist eine der wenigen internationalen Organisationen, die in Somaliland mit entsandten Mitarbeitern tätig ist. In dem Gebiet, das nicht als eigener Staat anerkannt ist, gilt die Ernährungs- und Gesundheitssituation als eine der schlechtesten der Welt. Für die Organisation sind in Somalia derzeit vier Deutsche und ein internationaler Mitarbeiter tätig.

In den vergangenen Monaten wurden wiederholt Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und der Vereinten Nationen Opfer von Angriffen. Anfang Januar waren zwei spanischsprachige Mitarbeiterinnen von Ärzte ohne Grenzen entführt und nach einer Woche wieder freigelassen worden. Mehrere internationale Hilfsorganisationen haben deshalb ihre ausländischen Mitarbeiter aus Somalia abgezogen. (kj/smz/dpa/AFP)

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