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Entführung im Irak: BDK-Chef: Lage der Geiseln sehr bedrohlich

Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Klaus Jansen, sieht die beiden Irak-Geiseln einer großen Gefahr ausgesetzt. Indiz dafür sei, dass sich der Bundespräsident Horst Köhler an die Entführer gewandt hat.

Dresden - Köhler hatte sich während einer Auslandsreise für die Geiseln Hannelore Krause sowie ihren Sohn Sinan eingesetzt. "Das ist ein einmaliger Vorgang", der offensichtlich nach Absprache mit allen deutschen Sicherheitsbehörden für erforderlich gehalten wurde, sagte Jansen der "Sächsischen Zeitung".

Daraus könne nur der Schluss gezogen werden, das die Bundesregierung die am Wochenende aufgetauchten Drohvideos sowie die darin enthaltenen Forderungen sehr ernst nehme, sate Jansen. Man müsse davon ausgehen, dass die Geiselnehmer im jüngsten Entführungsfall wahrscheinlich zumindest logistische Unterstützung aus dem deutschsprachigen europäischen Raum erhalten.

Nach Ansicht des BDK-Vorsitzenden ist die Gefahr des islamistischen Terrorismus damit "an der Schwelle zur Bundesrepublik" angekommen. Terroristische Aktivitäten in Deutschland sind nach Einschätzungen Jansens derzeit "eher wahrscheinlich, als unwahrscheinlich". Er forderte die Behörden auf, die tatsächliche Bedrohungslage transparent darzustellen, um Panik in der Bevölkerung zu vermeiden. (tso/ddp)

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