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Entspannung im Atompoker: Nordkorea sprengt Kühlturm

Symbolträchtige Sprengung: Das Regime in Nordkorea demonstriert, dass es ihm mit der atomaren Abrüstung ernst ist - und sprengt wie versprochen den Kühlturm eines Atomreaktors.

Ein Symbol des umstrittenen nordkoreanischen Atomprogramms ist gefallen: Nordkorea habe wie angekündigt den Kühlturm des Mitte 2007 abgeschalteten Atomreaktors in Yongbyon nördlich der Hauptstadt Pjöngjang sprengen lassen. Das berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Die Sprengung unterstreicht vor allem die Bereitschaft Nordkoreas, den internationalen Forderungen nach einer Einstellung seines Atomprogramms nachzukommen.

Der Reaktor von Yongbyon kann Plutonium zur Herstellung von Atombomben liefern. Aus der Anlage kam auch das Material, den das kommunistische Regime für seinen ersten Atomwaffentest im Oktober 2006 benötigte. Bis zur Schließung soll hier Material für bis zu einem Dutzend Sprengköpfe produziert worden sein.

Bereits am am Donnerstag hatte es einen Durchbruch im Atompoker der internationalen Gemeinschaft mit Nordkorea gegeben: Mit sechs Monaten Verspätung hatte Nordkorea in Peking eine überfällige Liste mit Einzelheiten seines umstrittenen Atomwaffenprogramms an China übergeben. Im Gegenzug kündigte US-Präsident George W. Bush an, einige Handelssanktionen aufzuheben. Außerdem will er Norkorea innerhalb von 45 Tagen von der Liste der so genannte "Schurkenstaaten" streichen lassen.

Japan will weiteren Druck auf Nordkorea

Die Außenminister der sieben größten Industriestaaten und Russland (G8) halten es unterdessen für wichtig, dass die von Nordkorea an China überreichte Liste mit Einzelheiten seines umstrittenen Atomwaffenprogramms genau geprüft wird. "Wir haben einen Konsens erzielt, dass es wichtig ist, eine genaue Prüfung vorzunehmen, damit dies zum endgültigen Ziel einer Abschaffung der Atomwaffen und -programme (Nordkoreas) führt", sagte der japanische Außenminister Masahiko Koumura am Freitag im japanischen Kyoto.

Koumura wird in seiner Position nach eigenen Aussagen von den G8-Partnern unterstützt - auch bezüglich der Entführungen von Japanern nach Nordkorea in den 70er und 80er Jahren. Japan will, dass zur Lösung dieses Problems weiter Druck auf das kommunistische Land ausgeübt wird. Im Anschluss an das G8-Treffen will Koumura mit seiner US-Amtskollegin Condoleezza Rice noch zu einem bilateralen Treffen zusammenkommen. (jam/sg/dpa)

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