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Politik: Enttäuschte WASG-Basis kämpft für PDS

Berlin - Berlins WASG will sich nicht aufhalten lassen in ihrem Kurs gegen die Linkspartei/PDS. Kommende Woche schon will der WASG-Landesvorstand dem Landeswahlleiter offiziell anzeigen, dass man zur Abgeordnetenhauswahl im September alleine antreten werde.

Berlin - Berlins WASG will sich nicht aufhalten lassen in ihrem Kurs gegen die Linkspartei/PDS. Kommende Woche schon will der WASG-Landesvorstand dem Landeswahlleiter offiziell anzeigen, dass man zur Abgeordnetenhauswahl im September alleine antreten werde. Das sagte Lucy Redler von der Berliner WASG-Führung am Donnerstag. Damit wäre der letzte formale Schritt vollzogen, um die von den Bundesparteien gewollte Kooperation von WASG und PDS für das Land Berlin auszuschließen. Dafür hatte sich zuvor bei einer Urabstimmung auch eine knappe Mehrheit der Berliner WASG-Mitglieder ausgesprochen.

Ob nun eine Spaltung der Berliner WASG droht, ist an der Basis umstritten. Mehrere Parteimitglieder, die gerne mit der PDS kooperiert hätten, wollen weiterhin in der WASG bleiben und für die Einheit ihrer Partei werben. So ruft die Initiative Rixdorf für kommenden Dienstag die Anhänger einer gemeinsamen Linkspartei zu einem „politischen Ratschlag“ auf. „Wir wollen nicht unsere Partei verlassen, sondern weiter das gemeinsame Projekt der bundesweiten Linkspartei unterstützen“, sagt Klaus-Dieter Heiser, einer der Vertreter der eher PDS-freundlichen Strömung in der WASG. Daher wolle man weiter versuchen, den Berliner Landesvorstand von seinem Konfrontationskurs gegen die PDS abzubringen.

Auf eine Spaltung der WASG – zumindest für den anstehenden Landtagswahlkampf – setzt dagegen eine Gruppe, die sich als Linksparteinetzwerk in der WASG seit längerem für die Kooperation mit der PDS einsetzt. „Wir werden uns in Übereinstimmung mit Oskar Lafontaine am Wahlkampf der Linkspartei/PDS in Berlin beteiligen“, erklären drei Vertreter dieser Strömung. Lafontaine, der als WASG-Kandidat auf der Linkspartei/PDS-Liste in den Bundestag gewählt wurde, hatte gesagt, dass er angesichts der Berliner Spaltung im Herbst die Linkspartei/PDS unterstützen werde.

Nach außen hin gibt sich die Berliner WASG-Spitze von den Abwanderungen ungerührt. „Es wird keine große Spaltung geben“, sagt Vorstand Redler. Auch werde man im Wahlkampf Hilfe von WASG-Mitgliedern aus anderen Bundesländern bekommen, die den Kurs der Berliner unterstützten.

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