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Entwicklungshelfer in Afghanistan: Mordmotive weiter im Dunkeln

Die Hintergründe des Mordes an einem deutschen Entwicklungshelfer in Afghanistan bleiben vorerst weiter im Dunkeln. Bislang hat die Bundesanwaltschaft keine Anhaltspunkte für ein terroristisches Motiv.

Stuttgart/Berlin - Sollte die ermittelnde Staatsanwaltschaft in Ellwangen solche Erkenntnisse gewinnen, werde die Generalbundesanwältin die Ermittlungen "kurzfristig" übernehmen, sagte ein Sprecher. Der 65-jährige Dieter Rübling aus Weikersheim in Baden-Württemberg war als beratender Bauingenieur für die Deutsche Welthungerhilfe (DWHH) in Afghanistan. Am Donnerstag wurde er bei einer Überlandfahrt in der Provinz Sar-e-Pul im Norden des Landes von Unbekannten erschossen. Der Deutsche wollte mit afghanischen Kollegen, die bei dem Überfall freigelassen wurden, Baustellen besichtigen.

Im baden-württembergischen Ellwangen nahm die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Mordes auf. Dabei setze man auf Nachforschungen der afghanischen Behörden, aber auch auf die Hilfe von Bundeskriminalamt und Bundeswehr-Feldjägern, sagte ein Sprecher "Spiegel online". Auch das Auswärtige Amt hält nach eigener Aussage engen Kontakt zu den afghanischen Behörden, um den Fall aufzuklären und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Die Polizei in Afghanistan hatte am Freitag acht Verdächtige festgenommen.

Welthungerhilfe: Attentäter aus der Region

Die Deutsche Welthungerhilfe geht laut "Stuttgarter Zeitung" davon aus, dass die Attentäter des Entwicklungshelfers aus der Region in Afghanistan stammen, wo er ermordet wurde. Das legten Spuren am Tatort nahe.

Unter Berufung auf das Technische Hilfswerk (THW) in Baden-Württemberg meldete die Zeitung, Rübling sei vor Jahren schon einmal bei seiner Arbeit angegriffen worden. 1993 sei er für das THW in Somalia unterwegs gewesen, als sein Fahrzeug beschossen und von 15 Kugeln getroffen wurde. Er konnte fliehen, wurde aber im Gesicht verletzt. (tso/dpa)

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