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Ziel von Spionage. Der russische Geheimdienst SWR hat offenbar in Deutschland versucht, an Informationen über die europäische Trägerrakete "Ariane" heranzukommen.

© Stephane Corvaja/picture-alliance/dpa

Er verriet Informationen über Weltraumrakete „Ariane“: Bundesanwaltschaft klagt russischen Spion an

Die Bundesanwaltschaft wirft Ilnur N. vor, an der Uni Augsburg für den russischen Geheimdienst SWR spioniert zu haben. Vor allem zur Raumfahrttechnologie.

Von Frank Jansen

Russland hat offenbar über einen Spion versucht, an Informationen über die europäische Trägerrakete „Ariane“ heranzukommen. Die Bundesanwaltschaft erhob, wie sie am Donnerstag mitteilte, am 9. Dezember 2021 Anklage gegen den Russen Ilnur N. wegen „mutmaßlicher geheimdienstlicher Agententätigkeit“.

Der Beschuldigte war als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Augsburg tätig und befasste sich mit Raumfahrttechnologie, insbesondere den Entwicklungsstufen der „Ariane“. Raketen des Typs "Ariane" starten vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana und transportieren Satelliten ins All.

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Der russische Auslandsgeheimdienst SWR soll Ilnur N. im Herbst 2019 angeworben haben. Danach sei es zu regelmäßigen Treffen zwischen mit dem in Deutschland stationierten Führungsoffizier des SWR gekommen sein.

Im Juni 2021 nahm die Polizei Ilnur N. in Augsburg während eines Treffens mit dem Agenten des SWR fest. Der Führungsoffizier zeigte einen Diplomatenpass und blieb auf freiem Fuß. Der am russischen Generalkonsulat in München tätige Agent wurde jedoch von der Bundesregierung zur persona non grata erklärte und musste Deutschland verlassen. Für die Weitergabe von Informationen an den SWR soll Ilnur N. 2500 Euro erhalten haben.

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