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Politik: ERICH REITER

Erich Reiter gilt als der Experte für Militärstrategie in Österreich schlechthin. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet der 60-Jährige bereits im österreichischen Ministerium für Landesverteidigung, bis 1996 war er als Leiter der Präsidialsektion auch der höchste Beamte des Ministeriums.

Erich Reiter gilt als der Experte für Militärstrategie in Österreich schlechthin. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet der 60-Jährige bereits im österreichischen Ministerium für Landesverteidigung, bis 1996 war er als Leiter der Präsidialsektion auch der höchste Beamte des Ministeriums. Seit damals ist er direkt dem Minister unterstellt und arbeitet als Berater für strategische Studien und leitet das Büro für Sicherheitspolitik. Sein Spezialgebiet sind die transatlantischen Beziehungen, und er ist ein profunder Kenner der Nato. Reiter war einer der Ersten, die sich in Österreich für eine Aufgabe der österreichischen Neutralität ausgesprochen haben und mit einem Beitritt der neutralen Alpenrepublik zum transatlantischen Bündnis sympathisieren. In vielen Publikationen und auch bei Symposien hat Reiter bereits für seinen Standpunkt geworben – freilich weiß er auch, dass sich an der Neutralität Österreichs, die von der überwiegenden Mehrheit der Österreicher als zentraler Bestandteil der Staatsgeschichte gesehen wird, wenig ändert.

Im Verteidigungsministerium hat Reiter bereits eine Reihe von Ministern erlebt, er diente sowohl bürgerlichen Ressortchefs der Volkspartei als auch, von 2000 bis 2003, einem Freiheitlichen. Reiter hatte damit nie Probleme, und er wird als Experte auch von den oppositionellen Sozialdemokraten geschätzt. Persönlich darf Reiter dem Freiheitlichen Lager zugerechnet werden. Während seiner Studienzeit wurde er Mitglied einer schlagenden Burschenschaft, heute ist er einer der führenden Köpfe des so genannten „Liberalen Klubs“, eines intellektuellen Think Thanks der Freiheitlichen Partei Österreichs. Seine politische Einstellung trägt Reiter freilich nicht nach außen, er hat auch Freunde in der Sozialdemokratie, die ihn als absolut „unideologisch“ bezeichnen – so lange es nicht um die Nato geht.

Markus Huber[Wien]

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