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Politik: Ermittler stützt Vorwürfe gegen Präsident Jelzin - jetzt auch Tschernomyrdin unter Verdacht

Die Medienberichte über den Korruptionsskandal, in den auch der russische Präsident Boris Jelzin verwickelt sein soll, sind nach Angaben eines ranghohen russischen Ermittlers größtenteils wahr. "Zumindest 90 Prozent des Veröffentlichten stimmt, und die Ermittlungsbehörden verfügen über entsprechende Dokumente", sagte Ermittler Georgij Tschuglasow am Montag.

Die Medienberichte über den Korruptionsskandal, in den auch der russische Präsident Boris Jelzin verwickelt sein soll, sind nach Angaben eines ranghohen russischen Ermittlers größtenteils wahr. "Zumindest 90 Prozent des Veröffentlichten stimmt, und die Ermittlungsbehörden verfügen über entsprechende Dokumente", sagte Ermittler Georgij Tschuglasow am Montag. Er nannte jedoch keine Namen oder weitere Einzelheiten und ließ vor allem offen, ob auch die Vorwürfe gegen Jelzin begründet sind.

Tschuglasow hatte bis vergangenen Freitag die Ermittlungen über die mutmaßliche Bestechung ranghoher Kreml-Beamter durch die Schweizer Firma Mabetex geleitet. Er war als Chefermittler in dieser Sache abgelöst worden, blieb jedoch weiterhin Erster stellvertretender Leiter der Hauptermittlungsabteilung der Generalstaatsanwaltschaft. Die Abteilungsleiter und deren Stellvertreter sollten künftig nicht mehr selbst Ermittlungen führen, hatte es zur Begründung geheißen.

Am Montag reiste ein anderer russischer Ermittler, Nikolaj Wolkow, zu Gesprächen in die Schweiz. Dabei sollten unter anderem der Fall Mabetex und die Affäre um möglicherweise unterschlagene Aeroflot-Gelder erörtert werden, sagte der Sprecher der Schweizer Bundesanwaltschaft, Dominique Reymond. In der Aeroflot-Affäre ist der Jelzin-Vertraute und einflussreiche Unternehmer Boris Beresowskij unter den Verdächtigen. Die Schweizer Justiz hat bereits zahlreiche Dokumente an die russischen Ermittler übergeben.

In eine andere Affäre, den Skandal um mutmaßliche Geldwäsche durch die russische Mafia an der Bank of New York, soll möglicherweise auch der russische Ex-Regierungschef Viktor Tschernomyrdin verwickelt sein. Das berichtete das amerikanische Nachrichtenmagazin "Newsweek" am Montag. Tschernomyrdin soll nach Informationen des CIA seit langem geschäftliche Verbindungen zu Semjon Mogilewitsch, einem mutmaßlichen "Paten" der russischen Mafia, unterhalten haben. Mogilewitsch ist einer der Hauptverdächtigen in dem Geldwäsche-Skandal.

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