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Jörg Meuthen hatte Ende Januar seinen Parteiaustritt aus der AfD bekanntgegeben (Archivbild).

© dpa/Kay Nietfeld

Ermittlungen zur Spendenaffäre: EU-Parlament entzieht Ex-AfD-Chef Meuthen die Immunität

Mit einer Mehrheit haben die EU-Abgeordneten für die Aufhebung der Immunität Jörg Meuthens gestimmt. Auch er selbst habe dafür gestimmt, teilte Meuthen mit.

Das EU-Parlament hat für den Entzug der Abgeordnetenimmunität des früheren AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen gestimmt. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Dienstag in Straßburg für einen entsprechenden Bericht.

Die Berliner Staatsanwaltschaft habe die Immunitätsaufhebung beantragt, "um ein Strafverfahren" einzuleiten, hieß es darin. Hintergrund ist die AfD-Spendenaffäre, bei der eine Schweizer PR-Firma Meuthen im baden-württembergischen Landtagswahlkampf 2016 unterstützt hatte.

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Als damaliger Bundessprecher der AfD soll Meuthen die Leistungen der PR-Firma in Höhe von rund 90.000 Euro "angeblich" im Rechenschaftsbericht für das Jahr 2016 an den Bundestag "nicht klar ausgewiesen" haben, hieß es in dem Bericht der EU-Volksvertretung. Der Bundestag hatte dies damals als verbotene Annahme anonymer Spenden gewertet und ein Bußgeld von 269.400 Euro gegen die AfD verhängt.

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Meuthen gab an, selbst für die Aufhebung seiner Immunität gestimmt zu haben. In einer persönlichen Erklärung fügte er allerdings hinzu, die Aufhebung wäre nicht nötig gewesen, „da ich der Berliner Staatsanwaltschaft schon im vergangenen Frühjahr vollumfängliche und vorbehaltlose Kooperationsbereitschaft zugesagt hatte“. Dazu sei Meuthen weiter bereit. Er sei überzeugt, dass sich alle Verdächtigungen gegen ihn als „haltlos und unzutreffend“ erweisen würden.

[Lesen Sie auch: „Das ist eine Zäsur“: Wie es nach dem Meuthen-Austritt in der AfD weitergeht (T+)]

Der Abgeordnete steht nach Angaben des EU-Parlaments auch im Verdacht, in Rechenschaftsberichten für die Jahre 2017 und 2018 teilweise "falsche oder unvollständige Angaben gemacht" zu haben.

Meuthen ist seit November 2017 Abgeordneter im Europäischen Parlament und war deshalb bislang vor Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Berlin geschützt. Ende Januar hatte Meuthen seinen Austritt aus der AfD erklärt. Vergangene Woche verließ er auch die rechtspopulistische Fraktion Identität und Demokratie im Europaparlament. (AFP/dpa)

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