Bei einer erneuten Anschlagsserie im Irak sind am Montag nach Behördenangaben mindestens 58 Menschen getötet und 187 weitere verletzt worden. Allein in der Hauptstadt Bagdad und ihrer Umgebung starben nach Angaben der Sicherheitskräfte bei der Explosion von mehr als einem Dutzend Autobomben in vorwiegend schiitischen Wohnvierteln mindestens 55 Menschen. Damit wurden allein im Mai nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP bereits mehr als 500 Menschen im Irak getötet.
Zu den Anschlägen bekannte sich zunächst niemand. Doch sunnitische Extremisten aus dem Umkreis des Terrornetzwerks Al-Kaida verüben immer wieder derartige Angriffe auf die Mehrheitsbevölkerung der Schiiten, die sie als Ungläubige betrachten. In der nördlichen Provinz Kirkuk wurden am Montag zudem ein Milizionär, ein Polizist und ein Angestellter eines Elektrizitätsfirma getötet.
Im Irak gibt es seit Monaten starke Spannungen zwischen dem schiitischen Regierungschef Nuri al-Maliki und der sunnitischen Opposition. Diese wirft Maliki autoritäre Tendenzen und eine systematische Benachteiligung der sunnitischen Minderheit vor. Ein tödlicher Armeeeinsatz gegen eine sunnitische Protestkundgebung am 23. April verschärfte die Spannungen und löste eine Reihe blutiger Vergeltungsangriffe aus. (AFP)
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