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Politik: Erst kommt die EU, dann der Euro

Nach seinem Beitritt in die Europäische Union, der nach den Vorstellungen Brüssels bis 2003 vollzogen sein könnte, möchte Polen möglichst schnell auch dem Euro-Verbund angehören. Wie die Präsidentin der polnischen Nationalbank, Hanna Gronkiewicz-Waltz, in Potsdam sagte, würde sich jede Verzögerung negativ auf die Preisentwicklung im Lande auswirken und mögliche Krisen verstärken.

Nach seinem Beitritt in die Europäische Union, der nach den Vorstellungen Brüssels bis 2003 vollzogen sein könnte, möchte Polen möglichst schnell auch dem Euro-Verbund angehören. Wie die Präsidentin der polnischen Nationalbank, Hanna Gronkiewicz-Waltz, in Potsdam sagte, würde sich jede Verzögerung negativ auf die Preisentwicklung im Lande auswirken und mögliche Krisen verstärken. Spanien und Portugal hätten gezeigt, dass auch schwächere Länder einen schnellen Anschluss schaffen können.

Der Gang nach Euro-Land müsste allerdings gut vorbereitet werden. Zwei bis drei Jahre nach Aufnahme in die EU seien ein realistischer Horizont, um dann auch in die Nähe der Maastricht-Kriterien zu kommen, sagte Gronkiewicz-Waltz. Eines der Probleme ist für Polen die hohe Staatsverschuldung. Dennoch bereite man sich schon heute auf mehreren Ebenen darauf vor, dem Euro-Verbund in absehbarer Zukunft beitreten zu können. Gespräche mit dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Wim Duisenberg, hätten bereits die Wegrichtung vorgegeben. Den Kampf gegen die Inflation, die vor zehn Jahren noch bei 600 Prozent lag, führe man sehr erfolgreich, sagte die polnische Nationalbankchefin. Für das kommende Jahr sei eine Inflationsrate von nicht mehr als 6,8 Prozent eingeplant. Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, wurden in Polen bereits die Zinsen erhöht. Noch seien die eigenen Finanzmärkte nicht in der Lage, um entscheidend einzugreifen. Mit rund 30 Milliarden Dollar Reserven könnte die Nationalbank hier zwar einiges bewirken, Interventionen seien aber nicht sinnvoll.

olm

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