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Politik: Erste Grüne gegen Absage an Linkspartei

Berlin - Trotz eindeutiger Absage der Grünen-Spitze an ein Bündnis mit der Linkspartei haben sich Grünen-Politiker offen für eine Zusammenarbeit gezeigt. „Unter demokratischen Parteien sollte jeder mit jedem koalieren können“, sagte der Bremer Bundestagskandidat Klaus Möhle dem Tagesspiegel.

Von Antje Sirleschtov

Berlin - Trotz eindeutiger Absage der Grünen-Spitze an ein Bündnis mit der Linkspartei haben sich Grünen-Politiker offen für eine Zusammenarbeit gezeigt. „Unter demokratischen Parteien sollte jeder mit jedem koalieren können“, sagte der Bremer Bundestagskandidat Klaus Möhle dem Tagesspiegel. Da die Linkspartei nicht extremistisch sei, wolle er „gar nichts ausschließen“. Auch Christian Ströbele, Vize-Fraktionschef im Bundestag, warnte davor, sich auf eine Absage festzulegen. „Ich wäre ein bisschen vorsichtig mit solchen Ankündigungen“, sagte er dieser Zeitung. Es sei falsch, die Gegner „wie Schmuddelkinder zu behandeln“. Allerdings sei eine Koalition nach der Wahl „schon wegen persönlicher Animositäten äußerst unwahrscheinlich“.

Zuvor hatten führende Politiker von SPD und Grünen jede Zusammenarbeit mit dem Linksbündnis von Oskar Lafontaine und Gregor Gysi abgelehnt. Grünen-Wahlkampfmanager Fritz Kuhn nannte dies „absolut ausgeschlossen, denn das wäre ein Bündnis der Vergangenheit“. Auch SPD-Vertreter der rot-roten Koalitionen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern wandten sich dagegen. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit sagte dem Sender RBB, er sehe nicht, dass die Partei in der Lage wäre, sich inhaltlich zu einigen und koalitionsfähig zu sein. SPD-Fraktionsvize Michael Müller sagte, die SPD habe „nur eine Chance, wenn sie ein Fortschrittsmodell für die Zukunft hat und nicht nostalgisch der Vergangenheit nachhängt“.

Der sächsische Grünen-Bundestagsabgeordnete Peter Hettlich bezeichnete nur die WASG als „kulturelle Bremse“. „Mit Lafontaine kann man nicht koalieren“, sagte er dem Tagesspiegel. Ganz anders sehe das bei einer Koalition mit der PDS aus. Hier habe man in Ostdeutschland auf kommunaler Ebene gute Erfahrungen gemacht: „Wenn Lafontaine nicht mehr da ist, kann ich mir ein solches Bündnis durchaus vorstellen“, sagte Hettlich, „allerdings noch nicht 2005.“

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