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© AFP

Erste Pressekonferenz: Obama will Wirtschaftsprobleme sofort nach Amtsübernahme angehen

Barack Obama will unmittelbar nach seiner Amtsübernahme am 20. Januar den Kampf gegen die Folgen der Finanzkrise aufnehmen. Er werde die Herausforderungen dann "frontal" angehen, sagte der designierte US-Präsident am Freitag auf seiner ersten Pressekonferenz nach seinem Wahlsieg.

"Wir stehen vor der größten wirtschaftlichen Herausforderung unseres Lebens", betonte Barack Obama, der kommende 44. Präsident der Vereinigten Staaten. Der Demokrat räumte ein, das Ausmaß der Aufgaben keinesfalls zu unterschätzen. Eine Lösung der Probleme werde nicht "schnell und leicht" zu erreichen sein.

Er befürwortete ein weiteres Konjunkturprogramm für die angeschlagene US-Wirtschaft. Solch ein Paket sähe er "lieber früher als später", sagte Obama nach Erörterungen mit seinen Wirtschaftsberatern in Chicago. Der künftige Präsident sprach sich zudem wie schon in seinem Wahlkampf für einen "Rettungsplan für die Mittelschicht" aus. Auch müsse es eine Ausweitung der Arbeitslosenversicherung geben, sagte Obama. Zudem befürwortete er zusätzliche Hilfen für die krisengeschüttelte US-Autoindustrie.

Personalentscheidungen "rasch, aber nicht überhastet"

"Das amerikanische Volk braucht Hilfe. Der Wirtschaft geht es schlecht", sagte Obama. "Einige Schritte sind schon unternommen worden, und weitere Schritte in dieser Übergangszeit und in den folgenden Monaten werden notwendig sein", betonte er. Einige der Entscheidungen dabei würden "schwierig" werden: "Ich weiß aber, dass wir Erfolg haben werden, wenn wir Lagerdenken aufgeben und als eine Nation zusammenarbeiten." Barack Obama unterstrich allerdings auch, dass er noch nicht Präsident sei und die Geschicke des Landes noch in Händen der gegenwärtigen Regierung liege.

Mit Blick auf Personalentscheidungen sagte er, sie würden "rasch, aber nicht überhastet" getroffen und dann auch unmittelbar bekanntgegeben. Zunächst wurde besonders über den künftigen Finanzminister spekuliert. Als aussichtsreichste Kandidaten gelten unter anderem die beiden früheren Finanzminister Robert Rubin und Larry Summers. Beide waren Mitglieder der Regierung von Bill Clinton. Auch der Name des New Yorker Fed-Chefs Timothy Geithner kursiert.

Sichtlich erschöpft

Unter den 17 Wirtschaftsberatern Obamas befinden sich zudem Spitzenmanager von US-Firmen wie Xerox, Time Warner, Google und der Hyatt Hotel-Gruppe. Investorenlegende und Obama-Unterstützer Warren Buffett nahm telefonisch an dem Treffen in Chicago teil. Für die US-Wähler waren laut Umfragen die Wirtschaftsprobleme das wichtigste Thema bei ihrer Wahlentscheidung. Am Freitag veröffentlichte das US-Arbeitsministerium die jüngsten Arbeitslosenzahlen, denen zufolge die Quote im Oktober auf 6,5 Prozent gestiegen ist. Seit Jahresbeginn verloren die USA bereits rund 1,2 Millionen Jobs.

Nach der Pressekonferenz am Freitag wollten sich Obama und seine Familie nach Informationen des US-Fernsehsenders ABC zu Hause in Chicago kurz von den Strapazen des Wahlkampfs und der Siegesfeiern erholen. Am Montag trifft er sich mit Präsident George W. Bush im Weißen Haus. Er hoffe dabei auf "substanzielle Gespräche", sagte der Demokrat. Er und seine Familie wollen dann im Dezember auf Hawaii, wo Obama geboren wurde, Urlaub machen. (goe/dpa/AFP)

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