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Erste Prognosen: Wohl Regierungsniederlage bei Parlamentswahl in Argentinien

Argentiniens Staatschefin Kirchner hat nach Prognosen bei der Parlamentswahl schwere Stimmenverluste erlitten. Die Regierungskoalition verlor demnach in den größten Wahldistrikten.

Die Regierung von Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner hat am Sonntag bei der Parlamentswahl nach ersten Prognosen eine schwere Niederlage erlitten. Die Regierungskoalition Frente para la Victoria (FPV - Front für den Sieg) verlor demnach die Wahl in den vier bevölkerungsreichsten Provinzen und in der Haupstadt Buenos Aires, wie Medien übereinstimmend berichteten. Vor zwei Jahren hatte die Staatschefin bei ihrer Wiederwahl landesweit noch 54,1 Prozent der Stimmen erhalten.

Die Wahlbeteiligung lag über 75 Prozent, erklärte Innenminister Florencio Randazzo nach Schließung der Wahllokale bei einer Pressekonferenz. Zwischenfälle seien nicht gemeldet worden.

Falls das Ergebnis den Trend der Prognosen bestätigt, wird der Präsidentin der Weg zu einer Wiederwahl 2015 versperrt sein. Um eine Verfassungsreform durchzusetzen, die eine dritte Amtsperiode in Folge zuließe, bräuchte sie eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament. Die Regierung hält nach den Prognosen künftig jedoch nur eine knappe Mehrheit im Kongress. Die Opposition ging gespalten in die Wahl.

Die Präsidentin konnte ihre Stimme nicht abgeben, weil sie nach einer Operation nicht in ihren patagonischen Heimatort Río Gallegos fliegen durfte. Sie erholt sich in ihrer Residenz in Buenos Aires von einem erfolgreichen Eingriff nach einer Hirnhautblutung. Kirchner konnte deshalb zuletzt auch nicht mehr am Wahlkampf teilnehmen.

Rund 30,6 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, die Hälfte der Abgeordneten (127) und ein Drittel der Senatoren (24) neu zu wählen. Die übrigen Abgeordneten und Senatoren werden erst 2015 und 2017 neu gewählt. Zum ersten Mal waren auch knapp 600 000 Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren wahlberechtigt. In Argentinien gilt Wahlpflicht für Bürger zwischen 18 und 70 Jahren. (dpa)

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