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Ein Panzer und ein Militärfahrzeug in Cherson

© Reuters/Uncredited

Update

Erste Großstadt in russischer Hand: Ukrainische Behörden bestätigen Einnahme von Cherson

Russische Truppen kontrollieren die Hafenstadt Cherson am Schwarzen Meer. Die Stadtverwaltung funktioniere aber weiterhin, versicherte der Bürgermeister.

Die ukrainischen Behörden haben die Einnahme der Hafenstadt Cherson im Süden der Ukraine durch die russische Armee bestätigt. Regionalverwaltungschef Gennady Lakhuta schrieb in der Nacht zum Donnerstag im Mitteilungsdienst Telegram, russische "Besatzer" seien in allen Stadtteilen und "sehr gefährlich".

Die ukrainische Armee hat die Stadt offenbar aufgegeben. „Wir haben in der Stadt keine Streitkräfte der Ukraine, nur friedliche Bewohner, die hier leben wollen!“, schrieb Bürgermeister Ihor Kolychajew ebenfalls in der Nacht zum Donnerstag.

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Cherson ist die erste Großstadt, die Russland seit dem Einmarsch in die Ukraine vor einer Woche erobert hat. Die russische Armee hatte die Einnahme von Cherson bereits am Mittwochmorgen gemeldet. Cherson liegt an der Mündung des Dnepr ins Schwarze Meer.

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Russische Soldaten seien in der Stadtverwaltung gewesen, es wehe aber weiter die ukrainische Flagge über dem Gebäude. Bürgermeister Kolychajew schrieb in einer offensichtlichen Anspielung auf russische Soldaten auf Facebook, er habe ein Gespräch mit "bewaffneten Gästen" geführt. Er hab ihnen "keine Versprechungen gemacht" und sie "aufgefordert, nicht auf Menschen zu schießen".

Dabei habe er "gezeigt, dass wir nicht aggressiv sind, an der Sicherung der Stadt arbeiten und versuchen, mit den Folgen der Invasion fertigzuwerden". Die Stadtverwaltung werde weiter alles dafür tun, um die lebenswichtigen Funktionen für die Einwohner zu gewährleisten.

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Kolychajew rief eine Ausgangssperre aus und verhängte Beschränkungen über den Fahrzeugverkehr. "Bis jetzt läuft alles gut. Die Flagge, die über uns weht, ist die ukrainische. Und damit das so bleibt, müssen diese Forderungen respektiert werden", schrieb er.

Der Bürgermeister der 290.000-Einwohner-Stadt berichtete von "enormen Schwierigkeiten, die Toten zu bergen und zu begraben" sowie bei der Versorgung mit Essen und Medikamenten.

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Cherson liegt unweit der 2014 von Russland annektierten Krim-Halbinsel. Auch die Hafenstadt Berdjansk wurde bereits von russischen Truppen erobert, ein Angriff auf die Hafenstadt Mariupol läuft. "Heute war der schwierigste und grausamste Tag der sieben Tage des Krieges", sagte Mariupols Bürgermeister Wadim Boitschenko in einem auf Telegram veröffentlichten Video. "Heute wollen sie uns einfach alle vernichten". Auch Wohngebäude würden von der russischen Armee beschossen. Wichtige Infrastruktur sei beschädigt: "Wir sind wieder ohne Licht, ohne Wasser, ohne Heizung", schilderte er. (AFP/dpa)

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