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Der ukrainische Außenminister Wadim Prystaiko bei einer Pressekonferenz am 20. Dezember in Berlin.

© Tobias SCHWARZ / AFP

„Es geht um unser Überleben als Nation“: Kiew fordert deutsche Militärhilfe im Konflikt mit Russland

Der ukrainische Außenminister hat Deutschland dazu aufgefordert, sein Land militärisch zu unterstützen. Im Dezember waren neue Friedensverhandlungen gestartet.

Der ukrainische Außenminister Wadim Prystaiko hat im Konflikt mit Russland von Deutschland militärische Hilfe gefordert. „Unsere Bitte um militärische Hilfe wurde leider abgelehnt“, sagte Prystaiko dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Ich hoffe, dass Berlin diese zurückhaltende Position überdenkt und sich doch entschließen wird, die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zu stärken“.

Deutschland und die EU hätten sehr viel für die Ukraine getan, sagte Prystaiko weiter. „Aber eben nicht genug, um das Sterben von Menschen zu beenden. Wir beklagen 13 000 Tote, und es werden täglich leider mehr.“ Man wisse den Beitrag von Bundeskanzlerin Angela Merkel, „die russische Aggression zu beenden, hoch zu schätzen.“ Man wünsche sich aber viel mehr Unterstützung. „Denn es geht um unser Überleben als Nation.“

UN geht von 13.000 Toten seit 2014 aus

In den ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk stehen sich ukrainische Regierungstruppen und prorussische Separatisten gegenüber. Trotz einer Waffenruhe gibt es immer noch Scharmützel mit Toten und Verletzten. Rund 13 000 Menschen sind nach UN-Schätzung seit 2014 ums Leben gekommen.

Anfang Dezember hatten beim Ukraine-Gipfel Kiew und Moskau unter Vermittlung Merkels und Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macrons eine Wiederbelebung des Friedensprozesses für die umkämpften Gebiete im Osten des Landes angestoßen. Nach jahrelangem Stillstand im Ringen um eine Lösung des Konflikts in der Ostukraine bekannte sich der neue ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor den Augen der Weltöffentlichkeit zum Friedensplan von 2015. Für Russland, das die Separatisten in den Regionen Luhansk und Donezk unterstützt, galt dies als wichtigstes Ergebnis des Gipfels. (dpa)

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