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Dominic Cummings, EX-Berater des britischen Premiers Boris Johnson (Archivbild vom Mai 2021)

© Reuters/Toby Melville

„Es gibt viele Fotos, die noch erscheinen werden“: Ex-Berater Cummings wirft Johnson Lüge über Lockdown-Partys vor

Boris Johnsons ehemals engster Vertrauter Dominic Cummings behauptet, der Premier habe das Parlament belogen. Er sei bereit, unter Eid auszusagen.

Boris Johnsons ehemaliger Chefberater Dominic Cummings bezichtigt den Premierminister der Lüge. Einem Tweet Cummings' zufolge wurde Johnson vor der fraglichen Veranstaltung am 20. Mai 2020 ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich um einen Bruch der Lockdown-Regeln handle. Der Regierungschef habe aber beschlossen, dass sie trotzdem stattfinden solle, so Cummings.

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Der Tweet verweist auf einen neuen Eintrag in Cummings' Blog, in dem es unter anderem heißt: „Die Ereignisse des 20. Mai allein (...) bedeuten, dass der Premierminister das Parlament über Partys belog.“ Dem parlamentarischen Sekretär Johnsons, Alex Burghart, sei von mehreren Leuten geraten worden, die geplante Lockdown-Party im Garten des Amtssitzes abzusagen. Er habe sich mit dem Premierminister darüber abgestimmt, dieser habe angeordnet, dass die Party dennoch stattfinde.

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„Es gibt viele Fotos von Partys nach meinem Ausscheiden, die noch erscheinen werden“, schreibt Cummings außerdem. Er und andere Augenzeugen seien bereit, unter Eid auszusagen, um den Premier zu belasten. Cummings galt als engster Vertrauter Boris Johnsons, bis er im November 2020 überraschend sein Amt aufgab.

Vergangene Woche hatte der Premierminister im Parlament eingestanden, bei dem Event mit Dutzenden Mitarbeitern im Garten von 10 Downing Street dabei gewesen zu sein. Er behauptete aber, die Veranstaltung, zu der sein Sekretär mit dem Hinweis „bringt euren eigenen Alkohol mit“ eingeladen hatte, für ein Arbeitstreffen gehalten zu haben. Die entsprechende E-Mail will er laut einer Sprecherin nicht gesehen haben.

Johnsons Ablenkungsmanöver

Er entschuldigte sich lediglich für den Eindruck, der entstanden sei, gab aber keinen Regelbruch zu. Zuvor hatte Johnson im Parlament beteuert, von Lockdown-Partys im Regierungssitz überhaupt nichts mitbekommen zu haben. Die Partys fanden zu einer Zeit statt, als enger Kontakt nur zwischen Mitgliedern desselben Haushalts erlaubt war.

Die Regierung schweigt sich bislang zu den Vorwürfen unter Verweis auf eine interne Untersuchung weitgehend aus. Ankündigungen, das Militär gegen Flüchtende einzusetzen und die Gebührenfinanzierung des Senders BBC zu beenden, werten Kritiker als populistische Ablenkungsmanöver. Angesichts steigender Umfragewerte der Opposition wird die Luft für Johnson immer dünner. (mit dpa)

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