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Eskalation: Nordkorea droht Süden mit Atomschlag

Am Montag beginnt ein Militärmanöver von Südkorea und den USA. Nordkorea hat den beiden Ländern im Falle eines Angriffs mit nuklearer Vergeltung gedroht.

Seoul - Vor einem am Montag beginnenden gemeinsamen Militärmanöver Südkoreas und der USA hat Nordkorea den beiden Ländern im Falle eines Angriffs mit nuklearer Vergeltung gedroht. Sollten die beiden Staaten Nordkorea mit Atomwaffen bedrohen, so werde Pjöngjang mit Atomwaffen Vergeltung üben, sagte ein Militärsprecher in einer am Sonntag von Staatsmedien verbreiteten Erklärung. Das Militärmanöver bezeichnete der Sprecher als „Manöver für einen Atomkrieg“ gegen Nordkorea. An der jährlich abgehaltenen Militärübung Ulchi Freedom Guardian, die bis zum 27. August laufen soll, sind 10 000 US-Soldaten und eine unbekannte Zahl südkoreanischer Soldaten beteiligt. Beide Länder betonten, die Manöver dienten nur zur Verteidigung.

Gleichzeitig stimmte das Regime in Nordkorea aber einer Wiederaufnahme von Besuchen aus Südkorea zu. In einer von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung heißt es, es würden mehr Familientreffen und Touristenbesuche erlaubt. Zudem sollten die Grenzkontrollen entschärft werden. Die Erklärung wurde nach dem Treffen der Chefin des südkoreanischen Hyundai-Konzerns, Hyun Chung-Eun, mit Nordkoreas Staatsoberhaupt Kim Jong Il veröffentlicht. Die Touristen-Besuche waren seit Juli 2008 unterbrochen.

Am Samstag hatte der südkoreanische Präsident Lee Myung Bak Nordkorea zur Abrüstung aufgerufen und erklärt, Südkorea sei zu Gesprächen und einer Kooperation mit dem Norden „über jedes Thema, zu jeder Zeit und auf jedem Niveau“ bereit. „Zusammen mit der Schaffung einer nuklearwaffenfreien koreanischen Halbinsel muss die Reduzierung konventioneller Waffen diskutiert werden“, forderte der südkoreanische Präsident in einer Rede zum Jahrestag der Befreiung Koreas von japanischer Kolonialherrschaft (1910-45). Durch die Abrüstung würden enorme Ressourcen zur Verbesserung der Wirtschaft in beiden Ländern freigesetzt, sagte Lee. Erneut stellte er dem abgeschotteten Nordkorea im Gegenzug für die Beendigung des Nuklearprogramms Hilfen in Aussicht. Atomwaffen stellten keine Sicherheitsgarantie dar. Die Beziehungen beider Länder hatten sich seit dem Antritt einer konservativen Regierung um Lee 2008 spürbar verschlechtert. Lee vertritt eine härtere Haltung gegenüber Pjöngjang. AFP/dpa

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