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Politik: Ethnische Unruhen in Birma

Buddhisten setzen Moschee in Brand.

Rangun - Die ethnischen Unruhen in Birma dauern auch nach einer Woche weiter an. In der Stadt Nattalin etwa 150 Kilometer nördlich der Wirtschaftsmetropole Rangun setzten in der Nacht zum Mittwoch etwa 200 randalierende Buddhisten eine Moschee in Brand, wie ein Vertreter der Polizei und ein Einwohner sagten. Nach Angaben des Einwohners zerstörten sie zudem mehrere Häuser. Die Polizei sei überfordert gewesen. Die Behörden verhängten weitere Ausgangssperren über mehrere Städte.

Die neuen Unruhen waren vor einer Woche in der zentralbirmanischen Stadt Meiktila ausgebrochen. Ganze Stadtviertel und mehrere Moscheen gingen dort in Flammen auf. Mehr als 12 000 Menschen flohen nach UN-Angaben aus der Stadt, über die der Ausnahmezustand verhängt wurde. Am Samstag übernahm die birmanische Armee dann die Kontrolle über Meiktila.

Die jahrelang vom Militär in Birma unter Hausarrest eingesperrte Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi nahm am Mittwoch erstmals an einer Militärparade teil. Suu Kyi saß als Ehrengast in der ersten Reihe, neben Generalmajor Zaw Win, dem Vizeminister für Grenzangelegenheiten. Manche Birmanen betrachten ihren Schulterschluss mit den einstigen Drangsalierern mit Argwohn. Suu Kyi kam 2010 frei, wenige Monate, bevor die Militärjunta sich von einer zivilen Regierung unter Führung von Ex-Generälen ablösen ließ. Suu Kyis Vater war General Aung, der 1947 ermordete Armeegründer und Nationalheld.

Insgesamt wurden in den vergangenen Tagen mindestens 40 Menschen getötet. Die Spannungen zwischen der buddhistischen Mehrheit und der muslimischen Minderheit in Birma waren während der jahrzehntelangen Militärdiktatur unterdrückt worden. Nun könnten die Unruhen im Zuge der Demokratisierung des Landes zunehmen. AFP/dpa

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