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EU-Afrika-Gipfel: Gaddafi droht Europäern mit schwarzem Kontinent

Auf dem EU-Afrika-Gipfel hat Libyens Staatschef Gaddafi Europa aufgefordert, ihn bei der Eindämmung der illegalen Einwanderung von Afrika finanziell und technisch zu unterstützen. Sonst werde der „christliche, weiße“ Kontinent Europa „schwarz“ werden.

Mit einem ausschweifenden Vortrag über die Weltpolitik hat der libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi am Montag in Tripolis das dritte Gipfeltreffen der EU mit den Ländern Afrikas eröffnet. Er drohte den Europäern, seine Bemühungen für eine Eindämmung der illegalen Einwanderung von Afrika in die EU-Staaten sofort einzustellen, falls diese ihn dabei nicht finanziell und technisch unterstützen sollten.

Dann werde der „christliche, weiße“ Kontinent Europa „schwarz“ werden, sagte Gaddafi vor Ministern sowie Staats- und Regierungschefs aus etwa 80 Staaten. Libyen wolle von der EU dafür fünf Milliarden Euro haben. Im Gegenzug werde der nordafrikanische Staat die Boote der Menschenschmuggler, die von seiner Küste aus nach Europa aufbrechen, stoppen.

Deutschland wird bei dem zweitägigen Gipfel von Außenminister Guide Westerwelle (FDP) vertreten, der am Abend in Tripolis erwartet wurde. Zu den ersten hochrangigen Gästen aus Europa, die in Libyen eintrafen, zählte der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Gaddafi bezeichnete Italien in seiner Eröffnungsrede als einzigen echten Kooperationspartner Libyens in der EU. Der libysche Staatschef forderte einen ständigen Sitz für Afrika im UN- Sicherheitsrat. Andernfalls wollten die Afrikaner die Resolutionen der Vereinten Nationen nicht befolgen.

Es wird erwartet, dass die Afrikanische Union (AU) und die Europäische Union am Dienstag Erklärungen über eine Vertiefung ihrer wirtschaftlichen und politischen Beziehungen verabschieden werden. (dpa)

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