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EU-Südamerika-Gipfel: Chavez' Hitler-Vorwurf: Barroso verteidigt Merkel

Vor ihrer Südamerika-Reise sah sich Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits wüsten Beschimpfungen durch Venezuelas Präsident Hugo Chavez ausgesetzt. Nun bekommt sie Unterstützung vom EU-Kommissionspräsident und vom mexikanischen Präsidenten Calderón.

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat die Vorwürfe des venezolanischen Staatschefs Hugo Chávez gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) entschieden zurückgewiesen. "Kanzlerin Merkel ist eine große Demokratin", sagte Barroso nach einem Treffen mit dem mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón am Montag (Ortszeit) in Mexiko-Stadt. Er erinnerte daran, dass Merkel in der ehemaligen DDR geboren worden sei, "wo es keine echte Demokratie gab". Daher messe sie Demokratie und Freiheit einen hohen Wert zu. Chávez' Äußerung, Merkel sei Teil der deutschen Rechten, "die Adolf Hitler unterstützt hat", bezeichnete Barroso als "anstachelnd, populistisch und aggressiv".

Auch Calderón wies Chávez' Kritik an Merkel zurück. "Solche Äußerungen tragen einfach nicht zur Verständigung bei noch zur Lösung der Probleme, die wir haben", sagte Mexikos Staatschef. Beim fünften EU-Lateinamerika-Gipfel am Freitag in Peru sollten "Besonnenheit" und "gegenseitiger Respekt" vorherrschen.

Die peruanische Regierung kündigte unterdessen an, bei dem Gipfel in Lima solle die Lebensmittelversorgung ein Schlüsselthema sein. Angesichts der weltweit steigenden Nahrungsmittelpreise und der Versorgungsengpässe sei das Thema nachträglich auf die Agenda des Treffens genommen worden, sagte Landwirtschaftsminister Ismael Benavides in Lima.

Vor ihrer Teilnahme am EU-Lateinamerika-Gipfel besucht Merkel am Mittwoch den brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva. Am Wochenende reist die Kanzlerin außerdem nach Kolumbien und Mexiko, bevor sie am Montag nach Deutschland zurückfliegt. (AFP/ut)

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