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EU-Verbot: Brüssel verbietet Tierversuche für Kosmetika

Hersteller von Kosmetika können ihre Produkte oder einzelne Inhaltsstoffe künftig nicht mehr an Tieren testen. Die EU gehe "mit gutem Beispiel voran", so Industriekommissar Günter Verheugen.

Tierversuche für die Entwicklung von Kosmetika sind von diesem Mittwoch an EU-weit verboten. Auch die Vermarktung von Cremes oder Seifen, die mit Hilfe von Tieren getestet wurden, ist nach Angaben der EU-Kommission fortan untersagt. Damit soll verhindert werden, dass solche Kosmetika in die EU importiert werden. In Fällen, in denen es besonders schwierig ist, Ersatzmethoden zu entwickeln, gilt das Verbot allerdings erst vom 11. März 2013 an.

Die EU gehe "mit gutem Beispiel voran", sagte EU-Industriekommissar Günter Verheugen der Internetseite des Bundesverbands der Tierversuchsgegner. "Nirgends sonst gibt es ein vergleichbares generelles Verbot, Kosmetika in Tierversuchen zu testen." Tierversuche für kosmetische Endprodukte wie Haarshampoos oder Lotionen sind in der EU bereits seit dem Jahr 2004 grundsätzlich verboten. Einzelne Bestandteile durften aber auch weiterhin in Tierversuchen geprüft werden.

Verbandschef Kurt Simons forderte, auch für Chemikalien-Tests so schnell wie möglich alternative Testmethoden zu entwickeln. Denn nur zehn Prozent der Substanzen würden ausschließlich für Kosmetika verwendet. 90 Prozent kämen auch anderswo im Einsatz, etwa in der chemischen Industrie. Für diese seien Tierversuche weiterhin solange erlaubt, bis Ersatzverfahren vorhanden und anerkannt seien. (jvo/dpa)

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