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Europäische Union: Erdogan will EU-Vollmitgliedschaft für Türkei

Auch durch ein aktuelles Verbotsverfahren gegen seine Partei, die AKP, lässt sich der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan nicht von seiner Linie bei den EU-Beitrittsverhandlungen abbringen. Bei einem Staatsbesuch in Schweden fordert Erdogan nachdrücklich eine vollständige Mitgliedschaft für sein Land.

Der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan hat am Mittwoch bei einem Besuch in Stockholm jeden direkten Kommentar zu den Verbotsbestrebungen gegen seine eigene Partei AKP vermieden. Erdogan sagte, die AKP wolle "Demokratie und politische Stabilität in der Türkei sichern".

Vollmitgliedschaft um jeden Preis

Er könne aber die Untersuchung des Verfassungsgerichts wegen des Vorwurfs islamistischer Pläne nicht kommentieren, weil diese ein laufender juristischer Prozess seien.

Erdogan sagte vor seinem Gespräch mit dem schwedischen Regierungschef Fredrik Reinfeldt, die Türkei könne bei ihren Bestrebungen nach dem Beitritt zur EU auf keinen Fall weniger als eine Vollmitgliedschaft akzeptieren.

AKP-Prozess gefährdet Beitrittsverhandlungen

Erdogan wurde in Stockholm von Schwedens König Carl XVI. Gustaf zu einer Audienz empfangen. Schwedens Regierung gehört zusammen mit Großbritannien zu den entschiedensten Befürworter der Aufnahme der Türkei in die EU.

Reinfeldt erklärte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Kollegen aus Ankara, Bedingung sei auf jeden Fall die Anerkennung aller kulturellen Rechte der kurdischen Bevölkerungsgruppe in der Türkei. Der schwedische Ministerpräsident äußerte die Befürchtung, dass die derzeitigen Ermittlungen gegen die AKP den Prozess bis zum türkischen EU-Beitritt verlangsamen könnten. (iba/dpa)

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