Europawahl in Berlin: Nullnummer für die FDP

Die FDP, großer Gewinner der Europawahl 2009, konnte zwar in Berlin im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren 3,4 Prozent zulegen, doch die Liberalen müssen sich auch mit einem besonderen letzten Platz begnügen. Denn in gleich zwei Wahlbezirken ging die Partei mit null Stimmen als Schlusslicht in die Abstimmungsstatistik ein: Im Freizeitforum Marzahn und im Treptower Seniorenheim in der Ortolfstraße gab keiner der Wahlberechtigten der FDP ihre Stimme.

Ähnlich schlecht erging es nur den Linken. Im Wahllokal des Zehlendorfer Siemens-Gymnasiums erreichte die Partei um Spitzenkandidat Lothar Bisky nur 0,2 Prozent. Sonst blieb keine andere Partei unter einem Prozent.

Die höchsten Stimmanteile in Berlin hatten die Grünen. In vielen Wahlbezirken lagen sie über 60 Prozent. Den Höchstwert erzielte die Partei in Kreuzberg. Im Lokal in der Nostitzstraße machten 66,4 Prozent der Stimmberechtigten ihr Kreuz für die Grünen. Europawahlgewinner CDU schaffte es hingegen nur ein einziges Mal, die Wählermehrheit für sich zu gewinnen. Ihren Abstimmungshöchstwert erzielten die Konservativen mit 53,5 Prozent im Tempelhofer Ortsteil Mariendorf.

Trotz eines Zwei-Prozent-Verlustes gegenüber der letzten Europawahl konnten die Kleinen Parteien in einigen Bezirken für manche Überraschung sorgen. In der Drontheimer Straße in Mitte gaben 22 Prozent der Wähler ihre Stimme an keine der großen Volksparteien und verhalfen den sonstigen Parteien zum Sieg - insgesamt erreichten die Kleinen Parteien in 13 Wahllokalen ein Ergebnis über 20 Prozent. Noch öfter verbuchten sie am Ende eine Zahl im niedrigeren zweistelligen Bereich. In nahezu allen Bezirken war es demnach keine Seltenheit, dass die Sonstigen nach der Auszählung die zweit- beziehungsweise dritthöchsten Stimmanteile verzeichnen konnten.

Zum Download: Alle Abstimmungsergebnisse aus den Berliner Wahllokalen

Nadine Lantzsch