Europol: Zahl der islamistischen Angriffe in Europa mehr als verdoppelt
Ein Europol-Bericht listet 33 versuchte oder ausgeführte Anschläge auf. Dabei kamen 62 Menschen ums Leben.
Die Zahl der islamistischen Angriffe auf Ziele in Europa hat sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt: 33 Anschläge wurden im Jahr 2017 unternommen, zehn davon wurden auch komplett ausgeführt, wie aus einem am Mittwoch in Den Haag vorgelegten Bericht der europäischen Polizeibehörde Europol hervorgeht. 62 Menschen wurden demnach bei den Angriffen getötet.
Im Jahr 2016 waren 13 Anschläge bekannt geworden, in zehn Fällen konnten die Dschihadisten ihr Vorhaben in die Tat umsetzen. Dabei waren 135 Menschen umgekommen.
Zugleich war die Art der Angriffe im vergangenen Jahr laut Europol weniger komplex als in der Vergangenheit: Immer wieder wurden Fahrzeuge als tödliche Waffe gegen Passanten eingesetzt - so im März und im Juni in London. Bei den beiden Anschlägen wurden 13 Menschen getötet und knapp Hundert verletzt.
Täter wurden mehrheitlich in Europa radikalisiert
Die große Mehrheit der Dschihadisten wurde nach Angaben von Europol in den europäischen Ländern radikalisiert, in denen sie lebten. Seit der Islamische Staat (IS) in Syrien und im Irak weitgehend zurückgedrängt wurde, rufe die Miliz ihre Anhänger zu Angriffen - auch auf eigene Faust - in Europa auf.
Vor dem Hintergrund der Europol-Zahlen forderten Deutschland, Frankreich, Spanien und Belgien am Mittwoch den Aufbau eines europaweiten Registers über Islamisten, wie die europäische Justizbehörde Eurojust mitteilte. Das Register soll demnach den Informationsaustausch etwa zu laufenden Ermittlungen zwischen den Staaten erleichtern. (AFP)
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