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Politik: Evangelische Kirche muss weiter sparen

Berlin - Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will bis 2009 elf Millionen Euro einsparen. Das sehen Überlegungen zum Haushalt vor, die Dienstag auf der EKD-Synode vorgestellt wurden.

Berlin - Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will bis 2009 elf Millionen Euro einsparen. Das sehen Überlegungen zum Haushalt vor, die Dienstag auf der EKD-Synode vorgestellt wurden. „Wir rechnen mit schmerzlichen Einschnitten“, sagte EKD-Ratsmitglied Klaus Winterhoff in seinem Haushaltsbericht. Mit dem EKD-Haushalt, der kommendes Jahr 165 Millionen Euro beträgt, werden die überregionalen Aufgaben der 23 Landeskirchen mit ihren knapp 26 Millionen Mitgliedern bezahlt. Schwerpunkte im Haushalt sollen wie bisher die Sozial- und die entwicklungspolitische Arbeit bilden, für die im Haushalt 2006 44,85 Millionen Euro veranschlagt sind. Der Haushalt 2006 falle mit einer Million weniger als dieses Jahr noch „moderat“ aus, so die Finanzexperten.

Um elf Millionen Euro bis 2009 einzusparen, müssen die meisten Bereiche Kürzungen zwischen 20 und 25 Prozent hinnehmen. Manche Aufgaben sollen ganz wegfallen und neue Prioritäten gesetzt werden, die den Prognosen der gesellschaftlichen Entwicklung entsprechen. So will man etwa die Betreuung von Kriegsdienstverweigerern, die Seemannsmission oder die Aussiedlerarbeit zurückfahren. Gestärkt werden stattdessen die Freiwilligendienste, die Altenarbeit und – im Jahr der WM – der Bereich Sport und Kirche. Auch will sich die EKD künftig eine Kulturbeauftragte leisten, um sich stärker an kultur- und gesellschaftspolitischen Debatten zu beteiligen. Durch die Zusammenlegung von Institutionen etwa in der Bildungsarbeit will man Doppelstrukturen abbauen und gleichzeitig die Effizienz steigern.

Umstrukturierungen und Kürzungen seien nötig, da das Kirchensteueraufkommen seit 1992 um 14 Prozent gesunken sei, gleichzeitig seien die tariflichen Verpflichtungen bei Löhnen und Gehältern um 23 Prozent gestiegen. Die Ursache für den Rückgang der Kirchensteuereinnahmen seien weniger die Kirchenaustritte, sondern vor allem die demografische Entwicklung. „Wer heute nicht geboren ist, zahlt im Jahr 2025 auch keine Kirchensteuer“, so Winterhoff.

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