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Politik: Ex-Diktator verliert Wahlen in Guatemala Nur ein Konservativer und ein Sozialdemokrat konkurrieren noch

. Der ehemalige General und Diktator Efrain Rios Montt hat bei den Präsidentschaftswahlen in Guatemala am Sonntag sein Ziel klar verfehlt und ist aus dem Rennen um das höchste Staatsamt vorzeitig ausgeschieden.

. Der ehemalige General und Diktator Efrain Rios Montt hat bei den Präsidentschaftswahlen in Guatemala am Sonntag sein Ziel klar verfehlt und ist aus dem Rennen um das höchste Staatsamt vorzeitig ausgeschieden. Als Drittplatzierter wird er am 28. Dezember nicht an der Stichwahl teilnehmen können. Den zweiten Wahlgang werden der Konservative Oscar Berger und der Sozialdemokrat Alvaro Colom bestreiten.

Noch vor der Bekanntgabe des amtlichen Endergebnises lag Rios Montt mit lediglich 11,2 Prozent der Stimmen abgeschlagen hinter seinen beiden Konkurrenten zurück. Die Auszählung der Stimmzettel verlief äußerst schleppend, weil zahlreiche Wahllokale auf Grund des großen Ansturms länger als geplant geöffnet waren als geplant.

Den vorliegenden Resultaten zufolge, die etwa ein Fünftel der Wahllokale umfassen, erreichte Colom 26,4 Prozent und Berger 47,6 Prozent der Stimmen. Dass Berger noch die absolute Mehrheit schaffen wird, was ihm die Direktwahl sichern würde, gilt als unwahrscheinlich.

Nach dem Ausscheiden von Rios Montt dürfte das internationale Interesse am Ausgang der Wahlen in Guatemala erheblich nachlassen. Das Ausland, vor allem die USA und die Europäische Union, hatte sich im Vorfeld besorgt gezeigt, dass der frühere Militärdiktator zum Staatspräsidenten gewählt werden könnte. Rios Montts Herrschaft, die nur 18 Monate dauerte, gilt als die blutigste Zeit des 36-jährigen Bürgerkriegs. Bis zu seinem Sturz kamen rund 200 000 Menschen ums Leben.

Martin Jordan

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