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Ex-Präsidentin Perón: Haftbefehl erlassen

Ein Richter hat in Argentinien Haftbefehl gegen die frühere Staatspräsidentin Maria Estela Martínez de Perón wegen "illegaler Repression" erlassen.

Buenos Aires - Der Bundesrichter Hector Acosta entschied am Donnerstagabend in San Rafael in der westlichen Provinz Mendoza, dass die Witwe des argentinischen Präsidenten Juan Perón unter anderem wegen des Verschwindens eines Studenten in Mendoza während ihrer Amtszeit Mitte der 70er Jahre verhört und eventuell zur Rechenschaft gezogen werden müsse. Martínez de Perón wird unter anderem der "Entführung mit strafverschärfenden Faktoren" beschuldigt.

Innenminister Anibal Fernández kommentierte die Entscheidung des Richters mit den Worten: "Es gibt mit niemandem Straflosigkeitsabkommen." Staatspräsident Néstor Kirchner gehört der peronistischen Partei "Partido Justicialista" (PJ) an. Die heute 75 Jahre alte Maria Perón, die ihren Wohnsitz in Madrid hat, hatte das höchste Staatsamt Argentiniens im Jahr 1974 nach dem Tod ihres Mannes übernommen. Sie unterzeichnete drei Dekrete, in denen die Streitkräfte zur "Ausmerzung der Aktivitäten subversiver Elemente" aufgerufen wurden. Im März 1976 wurde sie von einem Militärputsch gestürzt.

Verbrechen der Vergangenheit untersucht

Ein anderer Bundesrichter untersucht zur Zeit in Argentinien die Verbrechen der ultrarechten Terrororganisation "Triple A", die auch als "Antikommunistische Allianz Argentiniens" bekannt war. Diese Gruppe wurde während der Regierung von Martínez de Perón von ihrem Minister für Sozialen Wohlstand, José López Rega, gegründet. Sie bekämpfte aus dem Untergrund noch vor der Diktatur linksgerichtete Regierungsgegner und soll für den Tod von rund 1500 Menschen verantwortlich sein.

Erst in den vergangenen Tagen war in der spanischen Gemeinde Torrent der frühere "Triple A"-Chef Rodolfo Almirón verhaftet worden. Argentinien hat die Auslieferung des Mannes beantragt. Am Montag wurde der Kommissar im Ruhestand Juan Ramón Morales als mutmaßlicher früherer Boss der Terrororganisation verhaftet. (tso/dpa)

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