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Ex-Terrorist Klar: Köhler dämpft Hoffnung auf Freilassung

Bundespräsident Horst Köhler wird sich einige Zeit mit seiner Entscheidung über eine Begnadigung des ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar lassen.

Hamburg - "Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen und wird angesichts der vielen einzubeziehenden Gesichtspunkte sicherlich noch geraume Zeit erfordern", schrieb das Präsidialamt an ein RAF-Opfer, wie die "Bild"-Zeitung am Donnerstag berichtete. Der Brief an die Hamburgerin Beate Keller wurde demnach von Präsidialamtsstaatssekretär Gert Haller im Auftrag des Bundespräsidenten verfasst und unterzeichnet.

Keller war 1977 an Bord der im Auftrag der RAF entführten Lufthansa-Maschine "Landshut". Sie hatte sich Mitte Februar in einem offenen Brief an Köhler gewandt und gegen eine mögliche Begnadigung Klars protestiert. In der Antwort des Präsidialamt hieß es, dem Bundespräsidenten seien "Leid und Schmerzen, die Sie wie andere Betroffene durch die Verbrechen der RAF erfahren haben und die Sie gegenwärtig durch die äußerst intensive Diskussion in der Öffentlichkeit einmal mehr durchleben müssen, sehr bewusst". Er könne "die Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen", die bei den Opfern durch die Strafaussetzung für die ehemalige RAF-Terroristin Brigitte Mohnhaupt und das Gnadengesuch von Klar ausgelöst worden seien.

Klar sitzt wegen mehrfachen Mordes seit 24 Jahren im Gefängnis. Er hat ein Gnadengesuch gestellt, über das Köhler entscheiden muss. Seine Mindesthaftzeit endet im Januar 2009. (tso/AFP)

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