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Politik: Exil-Opposition wirft dem Iran im Fall des deutschen Geschäftsmanns diplomatische Erpressung vor

Die iranische Exilopposition hat der Regierung in Teheran im Zusammenhang mit der erneuten Verhaftung des deutschen Geschäftsmannes Helmut Hofer "diplomatische Erpressung" vorgeworfen. Die Bundesregierung solle sich den Machthabern in Teheran nicht beugen, hieß es in einer am Montag in Köln verbreiteten Erklärung des Nationalen Widerstandsrates.

Die iranische Exilopposition hat der Regierung in Teheran im Zusammenhang mit der erneuten Verhaftung des deutschen Geschäftsmannes Helmut Hofer "diplomatische Erpressung" vorgeworfen. Die Bundesregierung solle sich den Machthabern in Teheran nicht beugen, hieß es in einer am Montag in Köln verbreiteten Erklärung des Nationalen Widerstandsrates. Die iranische Regierung wolle die deutschen Behörden mit der Festnahme Hofers unter Druck setzen, den festgenommen Iraner Hamid Chorsand freizulassen, der den Angaben zufolge die iranische Exilopposition ausspionieren wollte.

Die Bundesregierung hat bis Montag Nachmittag noch keine offizielle Bestätigung der erneuten Inhaftierung des Geschäftsmannes erhalten. Die Polizei brachte den 54-Jährigen Hofer am Sonntag in das Teheraner Hochsicherheitsgefängnis Evin, wie die amtliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf einen Justizsprecher meldete. Die Gründe seien "Beziehungen zu verdächtigen ausländischen Elementen und Fluchtgefahr", sagte Justizsprecher Nobari.

Hofer wurde im Januar 1998 zum Tode verurteilt, weil er Geschlechtsverkehr mit einer unverheirateten moslemischen Medizinstudentin gehabt haben soll. Im Februar hob der Oberste Gerichtshof das Urteil auf und ordnete die Wiederaufnahme des Verfahrens an. Hofer durfte nach seiner Freilassung im April gegen Kaution aber nicht ausreisen.

Vertreter der iranischen Linken haben am Montag vor Journalisten in Teheran bekannt gegeben, dass sie "die erste wirkliche Partei" in der Geschichte des Landes gründen wollen. Die offizielle Parteigründung mit zunächst 300 Mitgliedern werde nach einem Gewerkschaftskongress Mitte August stattfinden, sagte der Parlamentsabgeordnete und Generalsekretär der landesweiten Organisation Haus der Arbeit, Ali Resa Mahdschub.

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